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Rezension zu
Die Vertraute

Raffinierte Unterhaltung

Von: Leseclau
09.01.2022

Mich hat das Buch sofort in seinen Bann gezogen. Auf zwei Ebenen wird das Leben der Schriftstellerin Lucy erzählt. Seit ihrer Kindheit hat Lucy eine blühende Fantasie. Sie ist eher Einzelgängerin und wird auf Tritt und Schritt von ihrer imaginären Freundin Eliza begleitet. Als Kind verleitet sie ihren kleinen Bruder zu einem Abenteuer, von dem dieser nicht zurück kommt. Dieses traumatische Erlebnis – das bis dato nicht aufgeklärt wurde – beschäftigt sie bis heute massiv. Die Geschichte der jungen Lucy wird von einem neutralen Erzähler beschrieben. Stück für Stück erfahren wir, wie es ihr damals in ihrer Familie erging. Heute ist sie erfolgreiche Krimiautorin und Eliza ist ihre Ermittlerin. Doch nicht nur dies, in ihrem Kopf nimmt Eliza immer realistischere Züge an. Aus der Ich-Perspektive erzählt Lucy, wie sie zunehmend an ihrem Verstand zweifelt, wie Eliza in kritischen Situationen übernimmt. Doch muss sie wirklich an ihrem Verstand zweifeln oder legt jemand von außen Spuren, die ihre Glaubwürdigkeit ruinieren? Als ihr Mann – der ihr komplettes Leben außerhalb des Schreibens organisiert – verschwindet, wird das Netz der seltsamen Zufälle immer enger. Verzweifelt versucht Lucy, ihr Leben zu ordnen. Ich konnte komplett mitfühlen, wie sie immer wieder versucht, die Geschehnisse einzuordnen und immer wieder an Grenzen stößt, die von ihrem Umfeld gemacht sind. Die Verzweiflung ist beim Lesen spürbar und überträgt sich auf mich als Leser. Es bleibt die ganze Zeit spannend, inwieweit sie nun doch in die Geschehnisse verwickelt ist und was in ihrer Kindheit wirklich mit dem Bruder geschah. Das Buch ist absolut unterhaltsam. Ich konnte häufig nicht aufhören zu lesen, weil ich doch immer wieder wissen wollte, wie sich die nächste Spur entwickelt. Die zwei Ebenen haben mir gefallen, die Kindheit nahm für mich ein kleines bisschen zu viel Raum ein.

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