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Rezension zu
Algorytmica

Echtes Leben oder virtueller Traum? Wie würdest Du Dich entscheiden?

Von: Peter Lipp (Lippes)
26.12.2021

Ist ein reines Leben im digitalen Raum nicht besser? Sollten wir nicht lieber auf die Optimierungen vertrauen, die uns neutrale Algorithmen vorschlagen anstatt eigene, subjektive Entscheidungen zu treffen? Fragestellungen wie diese treiben die Menschen zum Ende des 24ten Jahrhunderts um. Das Leben auf der Erde ist unmöglich geworden und die letzten Überlebenden der Menschheit wohnen in sogenannten Archen weit unter der Erdoberfläche. Um Ressourcen zu sparen werden die menschlichen Körper in kleinen, engen Tanks am Leben gehalten, während der Geist sich in digital erzeugten Welten und lebensechten Hologrammen bewegt. Auf diese Weise lässt sich die Dunkelheit, Enge und Eintönigkeit unter der Erde aushalten und die Menschen können sich virtuell in ihren "Homeholos" besuchen, vermeintliche Reisen unternehmen und weiter an der digitalen Welt arbeiten. So wie Kajas Eltern, die gefeierte Stardesigner ausgeklügelter Hologramme sind. Kaja selber tut sich schwer ihren Eltern gerecht zu werden und ist beileibe nicht die begnadete Programmiererin, die diese sich gewünscht hatten. Im Gegenteil - sie lernt die Schattenseiten der schönen, neuen, digitalen Welt kennen und spürt bald, dass sie die Bewohner der Arche vor den Plänen und Ideen ihrer Eltern schützen muss. In der packenden Dystopie von Marion Herzog lassen sich Anklänge an "Die Matrix", den "Tributen von Panem", der "Silo"-Trilogie bis hin zu Einflüssen von 1984 entdecken. Sie greift die dort aufgebrachten Visionen auf, spinnt sie gekonnt weiter und führt die Ideen in eine Zukunftswelt zusammen, die einem den Atem raubt. Diese Geschichte macht so süchtig wie die brillanten Hologramme der Arche und ich hoffe es bildet erst den Auftakt einer großartigen Reihe.

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