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Rezension zu
Die Bosheit

Die Bosheit (Mattias Edvardsson)

Von: Poldi
02.12.2021

Es sollte ein Neustart für die kleine Familie werden, raus aus dem hektischen Stockholm, Ruhe im ländlichen Köpinge finden. Und zunächst scheint der Plan aufzugehen, Mikael und Bianca finden sich schnell ein und scheinen es mit ihren Nachbarn gut getroffen zu haben. Doch die Fassade bekommt Risse, als Bianca bei einem Unfall mit dem Fahrrad tödlich verletzt wird. Denn nicht alle Einwohner scheinen sich über ihre Ankunft gefreut zu haben. Mikael will herausfinden, was mit seiner Frau wirklich geschehen ist… Eine schwedische Kleinstadt als Schauplatz, in der nicht alles mit rechten Dingen zugeht und die Bewohner diverse düstere Geheimnisse verbergen? Zugegeben, die Grundlage von Mattias Edvardssons Roman „Die Bosheit“ klingt nicht vollkommen neu und wurde schon diverse Male variiert. Doch der Autor hat es geschafft, viele neue Facetten hinzuzufügen und vor allem einen atmosphärisch dichten und sehr spannenden Roman aufzubauen. So ist der Beginn schon sehr intensiv geraten, der Unfall von Bianca geschieht früh und setzt den Ton für die kommende Handlung. Diese ist in mehrere Erzählstränge aufgeteilt, es wird aus drei verschiedenen Perspektiven jeweils in der Ich-Form erzählt. So kommt viel Abwechslung und Dynamik auf, zumal auch mehrere Zeitsprünge auszumachen sind. Besonders gefällt mir dabei, wie selbst die handelnden Protagonisten ihre Geheimnisse haben, denen der Leser nur langsam auf die Schliche kommt. So sind diese packend und vielschichtig geraten, es hat Spaß gemacht, ihnen langsam schrittweise näher zu kommen und neue Seiten an ihnen zu entdecken. Der Schreibstil ist sehr flüssig geraten, trotz der vielen Szenenwechsel habe ich mich gut in die neuen Kapitel eingefunden und konnte die Hinweise so gut nachverfolgen. Dennoch gibt es einige Tricks und Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte, die sich aber sehr stimmig in das Konstrukt einfügen. Und auch beim Finale gibt es noch viele Überraschungen, die zu einer packenden Auflösung führen – sehr gelungen! Wie der Autor hier geschickt die Fäden zusammenführt, ist beeindruckend und zeigt, wie fein der Autor die Hintergründe gesponnen hat. Ergänzt durch markante, gesellschaftspolitisch relevante Themen ist dadurch ein sehr lesenswerter Roman entstanden. „Die Bosheit“ beginnt furios und baut seine Geschichte sehr spannend auf. Die vielen Wechsel von Perspektive und Zeit, die undurchsichtigen Charaktere, die düsteren Geheimnisse und eine unheimliche Stimmung sorgen für sehr gute Unterhaltung. Das bekannte Motiv der bedrohlichen Kleinstadt wurde sehr gelungen variiert und erweitert, sodass ein sehr lesenswerter Roman entstanden ist.

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