Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen

Die Chroniken der Meerjungfrau - Der Fluch der Wellen (Christina Henry)

Von: Poldi
02.12.2021

Rezension aus Deutschland vom 30. November 2021 Amalia, eine Meerjungfrau sehnt sich nach der Welt der Menschen und besucht deswegen immer wieder die Küste. Als sie eines Tages in das Netz eines Fischers gerät und dieser sie wieder freilässt, entschließt sie sich, bei ihm zu bleiben und ihr Leben mit ihr zu teilen. Doch dieses ist viel länger als das Leben des Fischers, und so machen Gerüchte um die geheimnisvolle Frau an der Seite des Fischers die Runde. Und diese bekommt auch P.T. Barnum zu Gehör, die unbedingt eine echte Meerjungfrau als neueste Attraktion für sein Museum haben will… In ihren „Dunklen Chroniken“ entführt die amerikanische Autorin Christina Henry ihre Leser in alternative Versionen bekannter Märchen und Kindergeschichten, die bislang immer einen sehr düsteren und brutalen Ton hatten. Der fünfte Band, der wieder unabhängig von den anderen Geschichten gelesen werden kann und vollständig in sich abgeschlossen ist, nimmt sich dabei der Sage um die Meerjungfrauen an. In dieser Version heißt sie Amalia und lernt auf den ersten Seiten die Liebe kennen und verliert diese wieder, was emotional durchaus aufgeladen ist und dem Leser zudem den Mythos um die Wesen näherbringt – ein sehr gelungener Einstieg. Die Wende zu der eigentlichen Geschichte um P.T. Barnum ist danach flüssig und stimmig geraten, doch in begann mich unwillkürlich zu fragen, wann diese faszinierende Düsternis, die ständige Bedrohung aufkommen würde. Um es vorwegzunehmen: Diese Geschichte ist deutlich handzahmer als die Vorgängerbände und spielt sich eher auf der Beziehungsebene ab als dass eine spannende Handlung im Vordergrund stehen würde. Dabei ist es durchaus interessant zu beobachten, wie sich das Verhältnis zwischen der Meerjungfrau und dem Museumsbesitzer entwickelt, wie sich Machtverhältnisse verschieben und wie sie zwischen gegenseitiger Abhängigkeit und Liebe zueinander schwanken. Dabei lernt man die beiden auch intensiv kennen, beide haben interessante Charaktere. Die eingebundenen Themen sind unterhaltsam und gesellschaftskritisch, immer wieder wurde man zum Nachdenken angeregt. Hübsch, nur ist dieser Band bei weitem nicht so fesselnd wie erwartet, sondern ist eher ein Drama mit fantastischem Hintergrund denn ein schauriger Horrorroman. Betrachtet man „Die Chroniken der Meerjungfrau“ unabhängig von den anderen Bänden, ist eine lesenswerte und kurzweilige Geschichte entstanden, die die Beziehung zweier ungleicher Charaktere auf interessante Weise beleuchtet. Doch eingeordnet in die „Dunklen Chroniken“ fehlt Spannung, fehlt Düsternis, fehlen packende Momente. So blieb ich etwas ernüchtert zurück, obwohl ich die vorherrschende Stimmung eigentlich schön fand.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.