Rezension zu
Let's talk about Tod

In dem Buch Let’s talk about Tod beantwortet David Roth viele Fragen rund um das Thema Tod und Trauern. Mir gefällt die Form des Buches im Frage und Antwortstil sehr gut, es ist kurzweilig zu lesen und man kann nach einem Kapitel gut pausieren. Interessant sind auch die Einblicke in die Vergangenheit, wie wurde damals getrauert, was hat sich in der Gegenwart geändert? Einige Fragen bringen ganz neue Einblicke und Denkanstöße und es wurden Fragen aufgeworfen, über die ich im Vorfeld noch nicht nachgedacht habe. Wie realistisch ist es lebendig begraben zu werden, wie spendet man seinen Körper der Wissenschaft, wird dieser überhaupt gebraucht? Schön finde ich die Beschreibung seines Instituts und was dort anders gemacht wird, wie wird der Tod schon während des Lebens integriert und warum muss der Tod nicht immer traurig sein? Nachdem ich einigen Leuten erzählt habe, dass ich dieses Buch lese, war ich doch erstaunt über viele Reaktionen mit Stirnrunzeln und der Frage „Und sowas liest Du freiwillig?“. Eigentlich beschreibt diese Reaktion genau das, was auch in dem Buch benannt wird. Der Tod wird immer weiter tabuisiert und aus dem Leben verbannt. In vielen Filmen und in den Medien wird ein großes Schreckgespenst um dieses Thema aufgebaut und ich finde die Intuition des Autors gut, das Thema wieder zurück in die Gesellschaft zu holen. Ob wir wollen oder nicht, wir werden alle sterben und früher oder später im Freundes- und Verwandtenkreis mit dem Thema konfrontiert werden. Ein bisschen im Vorfeld zu wissen was passiert, welche Rechte man als Angehöriger hat und was eigentlich möglich ist, ist ein prima Mehrwert. Das Buch wird definitiv an die Menschen, die sich trauen hinzuschauen, weitergegeben werden und ich bin mir sicher, es werden früher oder später im Bekanntenkreis noch Unterhaltungen dazu entstehen. Dicke Empfehlung.