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Rezension zu
Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

ein besonderes Leseerlebnis, mit ein paar Enttäuschungen

Von: rukhi
19.06.2015

“Ich habe nichts mehr unter Kontrolle, nicht einmal die Orte in meinem Kopf.” “Girl on the Train” ist eines der Bücher, über dessen Handlung man in einer Rezension nicht viel sagen darf. Denn jedes Wort könnte eines zu viel sein, jeder Satz ein ungewollter Spoiler der euch das komplette Buch schlecht machen würde. Denn in “Girl on the Train” kommt es auf die Kleinigkeiten an. Kleinigkeiten auf die man beim Lesen achten sollte, wenn man den Täter herausfinden möchte, bevor das Buch zu Ende ist. Da ich über die Handlung nicht viel erzählen kann, bleibt mir nichts anderes übrig als vage Formulierungen zu machen, die sich vielleicht so anhören als hätte mir das Buch nicht gefallen. Aber das hat es, irgendwie. Denn Geschichten wie “Girl on the Train” sind immer ein ganz besonderes Erlebnis. Wenn der/die Erzähler eine Handlung erzählen, von der sie selber nicht ganz genau wissen, was warum passiert ist. “Ich habe keine Ahnung, was ich getan habe. Was habe ich getan? Was habe ich zwischen 17:00 Uhr und 22:15 Uhr getan?” Thriller oder Roman, ja was ist es denn nun eigentlich? Für einen Thriller fing es einfach zu langsam an, zu unspektakulär. Außerdem war die Handlung teilweise ziemlich schleppend, nicht sehr Thriller-mäßig. Mich konnte das Buch am Anfang auch eher weniger begeistern. Die beiden Erzähler, Rachel und Megan bzw. Jess waren mir einfach zu unsympathisch, es fiel mir schwer mich für sie und die Handlung zu begeistern oder mich von ihnen einfach mitreißen zu lassen. Etwa in der Hälfte der Geschichte, macht das “Girl on the Train” aber eine 360 Grad Wendung. Alles passiert Schlag auf Schlag. Man muss aufpassen, dass man bei der Geschwindigkeit, der Schnelligkeit, der Handlung nicht wichtige Dinge überliest. Man beginnt zu spekulieren, jeden zu verdächtigen, zu hinterfragen ob das was passiert auch wirklich passiert oder ob sich das jemand gerade nur einbildet oder schön redet. “Offenbar betrachtet sie mich nicht als Bedrohung. Mir fällt dabei ein, wie Ted Hughes Assia Wevill in das Haus einziehen ließ, das er zuvor mit Sylvia Plath geteilt hatte; wie sie Sylvias Kleider trug, ihr Haar mit derselben Bürste kämmte. Ich will Anna anrufen und ihr erzählen, dass Assia mit dem Kopf im Gasherd endete, genau wie Sylvia.” Hier hat Paula Hawkings alle Arbeit geleistet und das Buch kann schon allein mit den Charakteren glänzen. Alle sind so vielschichtig und real, dass man über das ganze Buch hinweg versucht sie in Schubladen zu sortieren, sie aber immer wieder selber aus diesen Schubladen ausbrechen. Wie Menschen im echten Leben eben so sind. Genauso geht es einem mit der Handlung. Meint man gerade noch, man hätte die Lösung schon gefunden, kommen wieder ganz neue Dinge zum Vorschein die alles über den Haufen werfen. Schade aber, dass man als aufmerksamer Leser doch bei ca. 70% des Buches das Ende schon vorausahnen kann. Ich hatte sogar fast von Anfang an bei einem der Charaktere ein komisches Gefühl, dass sich zum Ende dann auch bewahrheitet hat. Der “große Twist” der so beworben wird, überrascht dann nur noch bedingt. Für mich war das Ende dann sogar etwas enttäuschend. “Eine bringt Kummer, zwei bringen Jubel, bei dreien kommt ein Mädel, bei vieren ein Buberl. Fünf bringen Silber, sechs bringen Gold, sieben ein Geheimnis, das dein bleiben soll.” Schade, ich hätte gerne mehr als 3 von 5 Sternen/Punkten vergeben. Das Charakter-Building war echt spitze, von dem Ende hatte ich mir da einfach mehr erhofft. Ich bleibe aber bei der Aussage, dass das Lesen von “Girl on the Train” ein besonderes Erlebnis ist, besonders Empfehlenswert in einer Gruppe oder mit Freunden. Man sollte es einfach mal ausprobieren.

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