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Rezension zu
Feuer & Flut

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unerwartete Wendungen, lockerer Schreibstil und eine Hauptcharakterin, die es mit Humor sieht

Von: Esme--
18.06.2015

Inhalt: Als Tella eines Morgens ein kleines Päckchen auf ihrem Bett vorfindet, ist sie begeistert. Technische Geräte sind in ihrem Elternhaus verboten und der Inhalt fällt ganz eindeutig in diese Kategorie. Tella steckt sich das Hörgerät ins Ohr und lauscht einer Botschaft, die sie auffordert an einem Rennen quer durch Wüste, Meer, Berge und Dschungel teilzunehmen. Einzige Voraussetzung ist, dass die Kandidaten innerhalb von achtundvierzig Stunden erscheinen müssen, um sich einen Pandora (einen tierischen Begleiter) auszusuchen. Die Belohnung ist ein Heilmittel, mit dem man Krankheiten jeder Art kurieren kann. Für Tella ist klar, dass sie keine Wahl hat. Ihr Bruder Cody leidet an einer unheilbaren Krankheit. Das Rennen bietet ihr nun die einmalige Chance, sein Leben zu retten. Schon bald stellt sich heraus, dass es nicht nur schwer ist, an einen der letzten Pandora heranzukommen, auch der Dschungel bietet unerwartete Gefahren und dann gibt es da noch den unnahbaren Guy und die anderen Kandidaten, die alle das gleiche Ziel haben wie sie. Charaktere: Tella ist mit sich selbst unzufrieden. Nicht nur ihr Haar, das sich nicht bändigen lässt, auch ihre Sommersprossen machen ihr schwer zu schaffen. Sie ist, wie ihr Bruder schon zu recht behauptet, etwas eitel. Gut auszusehen ist ihr sehr wichtig. Ungern lässt sich Tella etwas verbieten. Ihren Weg geht sie mit einer guten Prise Humor im Gepäck. Trübsinn ist nicht ihre Sache, aufkommende dunkle Wolken bekämpft sie mit Humor. Madox ist ein kleiner schwarzer Fuchs, ein Pandora. Da er viel zu spät aus seinem Ei geschlüpft ist und nicht wie die anderen gleich gewachsen ist, befürchtet Tella, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Cody ist Tellas Bruder. Er ist an einer, ihr nicht bekannten, unheilbaren Krankheit erkrankt. Die Geschwister begegnen der Situation mit einem derben Umgangston in gemeinsamen Gesprächen. Der Zuneigung des anderen sind sie sich stets sicher. Guy ist das Gegenstück zu Tella : Er lächelt selten, wirkt ernst und redet wenig. Gefahren geht er pragmatisch an. Geselligkeit geht er aus dem Weg. Schreibstil: An Victoria Scotts Schreibstil musste ich mich anfangs sehr gewöhnen. Zwar schreibt die Autorin leicht verständlich, in flüssig lesbaren Sätzen, doch die Gedanken der Protagonistin brachten mich oftmals leicht aus dem Lesefluss. Beispiel (Tella über ihre Sommersprossen) Buchzitat: Jetzt wirken sie wie Mini-Cheerleader, die sich Mikrofone schnappen und Aufmerksamkeit fordern. Oder als der Verkäufer Tella einen Fahrschein zuschiebt: Ich erwarte, dass er mit Säure getränkt ist, die mir die Haut verbrennt, aber als ich das Ticket entgegennehme, wird klar, dass meine Finger überleben werden. Langatmigkeit kennt dieser Roman nicht. Die Autorin führt ihre Geschichte zügig voran und spielt mit allerlei unerwarteten Wendungen. Bei einem Szenario, das ständig Spannung verspricht (gefährlicher Dschungel oder sengend heiße Wüste), hätte ein düsterer Schreibstil für mehr Authentizität gesorgt. Tellas Sorgen, nach Schweiß zu riechen oder Schminke und Frisur betreffend, hätten z. B. für mich mitten in der Wüste keinesfalls Vorrang vor dem Gedanken an eine Wasserversorgung. Es drängte sich mir manchmal die Frage auf, ob das Buch seine Zielgruppe bei jüngeren Lesern sucht. Dem widersprechen dann jedoch in Szenen wie diese: Ein Bär quält ein Kaninchen, dem die Eingeweide aus dem Bauch quirlen und dessen Schädel letztendlich platzt. Fazit: Trotz stellenweiser Schwierigkeiten mit den Gedanken der Hauptcharakterin, gefiel mir der rasante und leicht lesbare Schreibstil der Autorin. Unerwartete Wendungen in der Handlung sorgten dafür, dass ich unbedingt weiterlesen wollte. Mit Tella konnte ich mich zwar nicht identifizieren, durch ihre liebevolle und offene Art gewann sie dennoch meine Sympathien. Die Altersempfehlung des Verlages (ab 14 Jahre), empfinde ich als angemessen, da der Schreibstil zwar auf jüngere Leser abzielt, der Inhalt sich jedoch mit einigen, gewalttätigen Szenen hierzu in Widerspruch setzt.

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