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Rezension zu
Die Königin der Schatten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Gut mit kleinen Schwächen

Von: Corinna aus Wiemersdorf
16.06.2015

Die Königin der Schatten, Roman © Wilhelm Heyne Verlag 2015, Taschenbuchausgabe, 543 Seiten, Autor Erika Johansen 2014 Kelsea Glynn ist eine junge, 19 jährige Prinzessin. Sie führte ein behütetes und abgeschiedenes Leben bei Pflegeeltern in Tearling. Ein magisches Königreich. Jedoch ein armes Land. Ständig bedroht von dem Mächtigen Nachbarland Mortmesne. An ihrem Geburtstag taucht die Leibgarde ihrer verstorbenen Mutter auf um sie zurück an den Hof zu bringen. Sie soll den Thron besteigen. Einen Thron mit einem Volk voller Misstrauen. An einem Hof mit einem Sumpf aus Intrigen, Lügen, Verrat, Machtspielen und Gier. Kelsea weiß, dass sie sich keinen einzigen Fehler erlauben darf, wenn sie lange genug überleben will um zu ihrem magischen Erbe zu finden um den Thron zu halten und ihr Volk zu beschützen. Einst schloss ihre Mutter einen verhängnisvollen Pakt um ihre Herrschaft zu sichern. Doch dieser Pakt hat Konsequenzen, welche nun über Kelsea hereinbrechen... Sie braucht nun all ihren Mut, ihre Klugheit und Stärke um eine wahre Königin zu werden und die Rote Königin von Mortmesne, welche ihr nach dem Leben trachtet zu bezwingen. Was für ein Versprechen dieses Buch einen bietet. Spannung, Dramatik, unerwartete Wendungen. Schon vor dem ersten Zeilen will man wissen, was mit der jungen Thronerbin passieren wird. Allein dieser Klappentext macht Lust auf mehr!! Und wenn man die ersten Seiten hinter sich hat, ist schon gefangen. Gefangen im Land Tearling. Der Einstieg: Man steigt direkt ein. Gleich zu Beginn wird Kelsea von der Garde abgeholt. Durch Rückblenden erfährt man, dass sie im Wald aufgewachsen ist, somit nicht eingebildet ist und eigentlich nicht auf dem Thron sitzen möchte. Sie ist eine starke, junge Frau welche sich nicht unterkriegen lässt und das Leben der einfachen Leute verbessern will. Die ersten 100 Seiten drehen sich nur um den Weg. Man möchte wissen, ob sie es alle unbeschadet zur Festung schaffen aber meiner Meinung nach zieht es sich einfach zu lang. Etwas sehr langatmig. Und man bekommt den Eindruck die Garde bestehe aus blutigen Anfängern. Verfolgt von Assassinen benehmen sich die Wachen nicht gerade vorbildlich. Sie machen riesige Feuer im Wald, lachen laut, oder singen. ???? Sehr umsichtig um nicht aufzufallen. Hier ist es nicht wirklich verwunderlich, dass sie ihre Verfolger nicht so leicht abhängen können. Erzähler: Ein allwissender Erzähler beschreibt die Handlung meist aus der Sicht von Kelsea. Einige Kapitel folgen von der Roten Königin und dem Onkel, dem amtierenden Regenten. Insgesamt nicht schlecht aber der Wechsel hat eigentlich den Lesefluss gestört. Man bekommt nur sehr kurze Ausflüge zu anderen Personen ohne wirklichen Tiefgang. Viele politische Diskussionen, welche immer wieder vorkommen fand ich eher ermüdend und ließen etwas Langeweile aufkommen. Während der Geschichte gibt es öfter Andeutungen auf die "große Überfahrt". Vor vielen Jahren (300 Jahren?) muss diese wohl von Amerika und England nach Tearling erfolgt sein. Warum??Bedeutende Technologien sollen dort verloren gegangen sein, weshalb man sich nun wieder in mittelalterlichen Zuständen befindet. Leider wird nicht näher darauf eingegangen, was sehr schade ist. Hätte es doch das ganze Konstrukt um die Welt Tearling deutlicher und durchsichtiger gemacht. Vielleicht in den Folgebüchern?? Man erfährt sehr viel über die Umgebung aber eigentlich nichts über das Land selbst oder die Geschichte. Auch werden viele Charakter nur oberflächlich angeführt und nicht näher beschrieben. Schade denn wenn man mehr über eine Person erfährt, kann man sich viel besser in dessen Handeln und in die Handlung selbst hinein versetzen. Charakter: Kelsea wurde auf ihre Rolle vorbereitet aber das sie im Wald aufgewachsen ist, wurde sie nicht verhätschelt, was sie nicht arrogant gemacht hat. Dies macht sie dem Leser sehr sympathisch. Allerdings hat sie im Laufe der Handlung ein Problem mit ihrem Gewicht und ihren Essgewohnheiten. Was hat das in diesem Buch zu suchen? Sie ekelt auch an ihrem Aussehen herum und über das anderer Menschen, was sie sehr schnell unsympathisch machen. Ihre andere Seite ist stark und stur. Manche Unsicherheit versucht sie zu überspielen. Hitzköpfig trifft sie viele Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Doch eigentlich will sie nur das Beste für ihr Königreich. Neben Kelsea werden einige der Charaktere der Garde vorgestellt. Allerdings nicht alle. Der Hauptmann Carrol wird als erfahrener und bereits älterer Kämpfer beschrieben, welcher sich bald in den Ruhestand begeben will. Mace, welcher eigentlich Lazarus heisst ist der beste Kämpfer der Garde mit ein paar verborgenen, für Kelsea sehr wichtigen Talenten. Er behandelt Kelsea eher wie ein Kind als eine Königin.Er lässt keine Schwächen bei ihr zu, was allerdings auch sehr gut ist. Er ist rau und ab und an auch bösartig. Die Rote Königin von Mortmesne wird leider nur sehr kurz eingeführt. Hier hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Fetch, ein gesuchter Verbrecher ist ein sehr starker und interessanter Charakter welcher der jungen Königin bei jeder Gelegenheit hilft. Wer sich hinter diesem Namen wirklich verbirgt bleibt leider offen. Vom Onkel der selbst auf dem Thron bleiben möchte erfährt man etwas mehr aber nicht auch nicht wirklich viel. Ende: SPOILER!! Das Ende zieht sich etwas sehr. Es wird viel und ausgiebig beschrieben was einen eher zappeln lässt und man sich wünscht, dass nun doch endlich etwas passieren könnte. Leider gibt es dann kein wirkliches Ende. Das Buch bleibt offen. Auch gibt es keinen wirklichen Cliffhanger. Spannung auf das nächste Buch wird nicht wirklich aufgebaut, was den Leser ermutigen würde das nächste Buch anzuschaffen. Das Finale selbst hat mich nicht wirklich umgehauen. Während um die Charaktere ein Kampf tobt haben die Personen noch Zeit zu reden und lange Diskussionen zu führen um das Vorgehen zu besprechen. Hallo??? Auch etwas unglücklich ist die Tatsache, dass die Hauptperson ohnmächtig wird und die Handlung dann aus einer anderen Perspektive weiter erzählt wird. Fazit: Das Buch und die Handlung, die Geschichte sind gut. Es steckt viel Potential in der Story und man kann wirklich etwas aus dem Königreich Tearling machen. Mehr Informationen sind hier allerdings von Nöten. Unbeantwortete Fragen und Unwissen stören den Leser und lassen leicht Frust aufkommen. Das Buch ist nicht schlecht. Keineswegs. Man bekommt nur einfach zu wenig Information um die Welt und über die einzelnen Charaktere. Etwas logischere Handlungsabläufe bei den Charakteren wären wünschenswert. Logisches Handeln. Vieles würde keiner tun, der bei klarem Verstand ist. Auch kindisches Teenagergehabe gehört hier nicht wirklich rein. Dadurch wird man einfach aus dieser tollen Fantasywelt herausgerissen und kommt sich im realen Leben der Großstadt von heute wieder versetzt. Das fand ich ziemlich schade. Aber ich will das Buch auf keinen Fall schlecht reden. Das ist es nicht. Es ist weder super noch miserabel. Es ist ... gut. Wer mit offenen Fragen und nicht super genauen Beschreibungen zurecht kommt, der wird sich mit der Handlung zurechtfinden.

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