Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Steinzeit-Virus

Was macht einen Menschen aus?

Von: bookishhearts
13.09.2021

"Das Steinzeit-Virus" von Xavier Müller hat mein Interesse aufgrund des schlichten, aber dennoch eindrucksvollen Covers und der Spannung versprechenden Klappentexts geweckt. Und spannend ist dieser Roman definitiv, wenngleich sich diese erst Stück für Stück aufbaut. Die Handlung beginnt, als in Afrika plötzlich ein Elefant innerhalb weniger Tage zu einem prähistorischen Vorgänger mit vier Stoßzähnen mutiert. Nach und nach "erkranken" weitere Tiere und Pflanzen an dieser unbekannten Seuche, so dass die französische Paläontologin Anna Meunier zu Rate gezogen wird. Während sie sich gemeinsam mit der Vertretern der WHO nach der Ursache der Seuche begibt, überträgt sich die Seuche plötzlich auf Menschen, die sich daraufhin in eine primitivere prähistorische Spezies, dem Homo erectus entwickelt, der mit dem jetzigen Homo Sapiens nur wenig gemeinsam zu haben scheint. Während die Welt versucht ein Heilmittel zu finden, entsteht die Grundsatzdiskussion, ob die Home Erectus mit Menschen der heutigen Zeit gleichzusetzen sind, oder ob diese vielleicht sogar eine Gefahr darstellt, die es gilt zu beseitigen. Zu Beginn des Romans verwendet der Autor erst einmal Zeit, um den Wandel Stück für Stück vollziehen zu lassen. Dabei nimmt er sich auch die Zeit wissenschaftliche Fakten sehr verständlich mit einzubauen, so dass auch absolute wissenschaftliche Laien diese verstehen. Zunächst kann man nur durch kleine Ereignisse erahnen, wohin der Roman sich entwickeln wird. Kapitel für Kapitel wird mehr Dramatik aufgebaut, bis diese kurz vor Ende in einem fulminanten Höhepunkt gipfelt, der seinen Figuren alles abverlangt. Zugleich muss ich aber auch gestehen, dass aus meiner Sicht die letzten Seiten des Romans hätten gekürzt werden können, da hier nochmals ein Wendung mit eingebaut wird, die nicht mehr notwendig war. Xavier Müllers Schreibstil ist zunächst ziemlich nüchtern. Aber gerade diese Nüchternheit sorgt dafür dass die Fakten passend vermittelt und verarbeitet werden können. Erst im Laufe der Handlung nimmt dessen Sprache mit den Geschehnissen an Dramatik auf, so dass immer mehr Spannung aufgebaut wird. Der Autor lässt die Handlung immer wieder durch den Blickwinkel der unterschiedliche Figuren erzählen, wodurch man einen sehr guten Gesamtdurchblick erhält. Selbst die Homo Erectus lässt er zwischenzeitlich zu Wort kommen, so dass man auch sich hier vorstellen kann, wie der Mensch vor Millionen Jahren gedacht haben könnte und was den früheren Mensch vom heutigen Mensch unterscheidet, aber auch verbindet. Dies ist einer dieser Romane, die wissenschaftliche Fakten perfekt in eine spannende Handlung mit einbindet und die Leser dazu auffordert beim Lesen selbst Stellung zu beziehen. Er wirft die Grundsatzdiskussion auf, ob die Vorgänger des Menschen uns ebenbürtig waren und ob diese (wie auch die anderen degenerierten Spezies) in der heutigen Zeit ihre Daseinsberechtigung hätten. Fazit: "Das Steinzeit-Virus" von Xavier Müller ist ein sehr origineller Roman, der den Leser vor Augen führt, wie die Welt sich entwickeln könnte, wenn die Spezies sich zurückentwickeln würden. Was dies mit der Menschheit machen würde. Der Autor bettet eine wissenschaftliche Möglichkeit perfekt in einen spannenden und abwechslungsreichen Thriller ein, der die Frage für die Leser aufwirft, was einen Mensch wirklich ausmacht. Meiner Ansicht nach hat dieser Roman eine unbedingte Leseempfehlung verdient, vor allem von Lesern von wissenschaftlichen Thrillern und Zukunftsromanen. Note: 2+ (💗💗💗💗)

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.