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Rezension zu
Billy Summers

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Crime Drama statt Horror

Von: booksurfer
10.08.2021

Dieses Jahr überrascht uns King ja mit gleich zwei neuen Bücher. Während später in eine bekannte Richtung geht, schlägt Billy Summers eine ganz andere ein: Billy ist Kriegsveteran und verdingt sich als Auftragskiller. Sein neuester Job ist so lukrativ, dass es sein letzter sein soll. Danach will er ein neues Leben beginnen. Aber er hat sich mit mächtigen Hintermännern eingelassen und steht schließlich selbst im Fadenkreuz. Auf der Flucht rettet er die junge Alice, die Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde. Billy muss sich entscheiden. Geht er den Weg der Rache oder der Gerechtigkeit? Gibt es da einen Unterschied? So oder so, die Antwort liegt am Ende des Wegs... Wer hier Horror erwartet ist an der falschen Adresse, mit Billy Summers liefert King ein Crime Drama ab das seine Höhen und Tiefen hat. Vom Erzählstil her hat mich die Geschichte am ehesten an Atlantis erinnert. King lässt sich zu Beginn sehr viel Zeit den Leser mit dem Protagonisten und seiner Umgebung vertraut zu machen. Billy Summers ist eine interessante Figur, wir erfahren vieles über seine Vergangenheit, seine Moralvorstellungen und wie erst zum Scharfschützen und dann zum Killer à la Dexter wird. Ich konnte diese Beweggründe gut nachvollziehen und kam gut mit ihm als Protagonist zurecht, aber erst ab der zweiten Hälfte des Buches wurde er mir wirklich sympathisch. Das ist der Moment in dem wir Alice kennenlernen, die er nach der Gruppen Vergewaltigung rettet. Hier gibt es richtig starke Momente mit den beiden und ich mochte die Chemie zwischen ihnen sehr. Durch das Zusammentreffen mit Alice erhält Billy nochmal ein schärferes und tiefgehenderes Profil. Der Schreibstil ist King typisch, der Erzählstil allerdings viel ruhiger als man es zunächst annimmt. Gerade die ersten 250 Seiten lässt der Meister sich sehr viel Zeit, um den Charakter Billy Summers und das Setting aufzubauen. Mich persönlich hat das nicht ganz so stark gestört es gab aber durchaus Längen das kann man nicht bestreiten. Die zweite Hälfte des Buches wird dann durchaus spannender und konnte mich dann auch richtig packen. Das Highlight liegt für mich in dem richtig gelungenem Finale der Geschichte, das zwar etwas plötzlich kam, mich aber richtig abholen konnte. Billy Summer ist ein Roman, der die Leserschaft spalten wird, und ich kann auch jeden verstehen dem das Buch nicht gefällt. Mir persönlich haben die Charaktere Billy und Alice sowie deren Entwicklung sehr gut gefallen. Das Buch ist aber gerade am Anfang viel zu ausschweifend macht in der zweiten Hälfte aber vieles wieder gut. Stephen King Fans kommen am neuen Buch nicht vorbei, alle anderen sollten sich vorher klarmachen, dass es ein eher ruhiges Crime Drama ist und kein Horror. 3,5 von 5 Sternen

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