Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Land der Anderen

Eine schwierige Liebe

Von: VSÖ
25.06.2021

Die junge Französin Mathilde aus dem Elsass verliebt sich Ende des 2. Weltkriegs in den marokkanischen Offizier Amine, der für die französische Armee dort stationiert ist. Nach der Heirat folgt sie ihm in seine Heimat, wo sie zunächst in seinem Elternhaus unterkommen, da das Stück Land, das Amine von seinem verstorbenen Vater geerbt hat, zu diesem Zeitpunkt noch anderweitig genutzt wird. In dieser Anfangszeit macht Mathilde ihre ersten Erfahrungen mit der damaligen marokkanischen Lebensweise, sieht, wie ihre Schwiegermutter und ihre junge unverheiratete Schwägerin an Traditionen gebunden sind und deren Abhängigkeit von den Männern der Familie und deren Anforderungen und Erwartungen an sie. Auf dem kargen Land, das Amine bald mit mehreren Mitarbeitern bewirtschaftet um es fruchtbar zu machen, bekommt Mathilde zwei Kinder und unterstützt ihren Mann in seinem Wunsch, Neues zu wagen, wie den Anbau von Olivenbäumen, der damals noch unüblich für Marokko war. Sie passt sich den Gegebenheiten an und wird nach und nach zu einer Vertrauten der Mitarbeiter ihres Mannes und der Menschen im Umland, denen sie mit ihrem medizinischem Grundwissen hilft und hier auch eine Art Berufung findet. In ihrer wenigen Freizeit beginnt sie sich auf diesem Gebiet autodidaktisch weiterzubilden, fühlt sich aber oft mit der Menge der Anfragen um Hilfe und dem von ihr erwartetem Können überfordert. Während Mathilde keinerlei Kontakte zu den in Marokko lebenden Franzosen hat, die für sie wie in einer anderen Welt in einem elitären Stadtviertel leben, macht ihre Tochter dann in der französischen Grundschule die Erfahrung, dass sie hier definitiv nicht dazu gehört. Sie fühlt sich unwohl in ihrer ärmlichen Kleidung und den anderen Kindern unterlegen, obwohl sie eine sehr gute Schülerin ist. An ihrem – Aichas – Beispiel wird die innere Zerrissenheit und das Gefühl des Fremdseins sehr deutlich und auch andere Protagonisten in diesem Roman haben hiermit zu kämpfen, worauf ich jetzt nicht näher eingehen möchte. Als Mathilde nach mehreren Jahren aus familiären Gründen alleine in ihre alte Heimat reist und dort einige Wochen verbringt, geht sie bestärkt nach Marokko zurück, das Richtige getan zu haben und schaut nur noch nach vorne und nicht zurück. Ein sehr lesenswerter Roman über eine schwierige Liebe in der Nachkriegszeit in einem vom Krieg gezeichneten Land zwischen zwei Menschen, die trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse dennoch ihren gemeinsamen Weg finden!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.