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Rezension zu
Kalte Knochen

Atmosphärisch & düster!

Von: PageTurner
24.06.2021

Obwohl auf den Cover Thriller steht, ist „Kalte Knochen“ meiner Meinung nach eher ein psychologisch düsteres Familiendrama mit Mystery-Elementen. Die Atmosphäre ist von Beginn an unheilvoll, die Protagonistinnen bleiben lange undurchsichtig, und die Handlung ist subtil spannend – es gibt Andeutungen bezüglich Macs tragischer Vergangenheit, aber auch Lucie wird von einem beschämenden Geheimnis verfolgt, das wie ein Damokles Schwert jeden Moment auf sie niederstürzen könnte… Sowohl Mac als auch Lucie sind unverhohlen mürrisch, unberechenbar sowie eigenwillig. Die Historikerin Mac wird von allerlei Zipperlein geplagt, doch wenn ihr fürsorglicher Sohn vorbeikommt, um nach ihr zu sehen, fühlt sie sich bevormundet und reagiert abweisend. Andererseits liebt sie ihn natürlich und würde alles tun, um zu verhindern, dass sich die Familiengeschichte wiederholt… Lucie ist ein äußerst widerwilliges Mädchen für alles, und so wird sie allmählich eher zu einem Hausgast. Ihre persönlichen Probleme interessieren Mac sehr, durch Lucie durchlebt sie eine fatale Phase ihres Lebens aufs Neue, aber auch die schottische Sage, mit der sie sich aus beruflichen Gründen beschäftigt, hält ihr schmerzhaft einen Spiegel vor… Als Lucies und Macs Konflikte gleichzeitig überkochen und schließlich miteinander kollidieren, wird die Handlung letztendlich doch noch zu einem unheimlichen, nervenaufreibenden Thriller! „Kalte Knochen“ ist ein ausgesprochen atmosphärischer Roman: Die raue Natur Schottlands, die alten, immer kalten, Steinhäuser, die gruseligen Sagen voller Missgunst, Verrat sowie Rachsucht – sind absolut faszinierend. Zudem bieten all das den perfekten Rahmen für die beklemmenden Begebenheiten… Die Autorin beschreibt die Gefühlswelt der Frauen ausdrucksstark, feinfühlig sowie plastisch. Obwohl die beiden alles andere als typisch sind, mochte ich sie, denn sie haben - oberflächlich betrachtet – gute Gründe für ihr barsches Benehmen. Hinter der eigensinnigen Kratzbürstigkeit werden allerdings Stück für Stück Abgründe sichtbar, die kaum verheerender sein könnten… Sandra Ireland verknüpft zwei Familiendramen, schottische Folklore sowie psychologische Spannung zu einer ergreifenden Handlung, mit einem überraschenden Ende, das mich ganz schön erschüttert hat!

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