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Rezension zu
Noah – Von einem, der überlebte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Noah Klieger

Von: Literaturwerkstatt-kreativ / Blog
05.06.2021

„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ stellt vor: „Noah“ – (Hörbuch) von Takis Würger „Von einem, der überlebte“ Noah Klieger wurde 1925 in Frankreich geboren. Mit 13 Jahren half er jüdische Kinder in die Schweiz zu schmuggeln, als er 16 Jahre alt war, wurde er gefasst und nach Auschwitz deportiert. „Noah Klieger hatte noch nie geboxt, als am Tag seiner Ankunft im Konzentrationslager gefragt wurde, ob sich Boxer unter den Häftlingen befänden und seine Hand nach oben ging. Die tägliche Sonderration Suppe für die Mitglieder der Boxstaffel von Auschwitz ließ ihn lange genug überleben. Noah Klieger war 20, als die Konzentrationslager befreit wurden. Er hat drei Todesmärsche und vier Konzentrationslager überlebt in einer Zeit, in der ein Wort, eine gehobene Hand oder ein Schritt den Tod bedeuten konnten oder das Leben.“ Noah Klieger versuchte 1947 an Bord der President Warfield / Exodus 1947 mit anderen Holocaust-Überlebender nach Israel zu gelangen. Das Schiff wurde aber von der britischen Royal Navy abgefangen und die Flüchtlinge zurück nach Frankreich, später dann nach Deutschland gebracht. Erst nach dem Ende des britischen Mandats und der Staatsgründung Israels konnte Noah Klieger endlich nach Israel gelangen, dort kämpfte er gleich im Unabhängigkeitskriegs mit. Fazit: Bei Takis Würger weiß man ja nie wirklich was einen erwartet. Hat mir sein Debütroman „Der Club“, – für den Würger einige literarische Preise erhalten hat – gut gefallen, so hat mich „Stella“ wiederum arg enttäuscht zurückgelassen. Von daher war ich neugierig und gespannt wie der Autor es diesmal angehen wird. Für sein neues Buch hatte Takis Würger einen längeren Aufenthalt in Israel und viele persönliche Treffen mit Noah Klieger gehabt, wobei dieser ihm seine Lebensgeschichte erzählte. Für die Wiedergabe von „Noahs“ Biografie wählte Würger diesmal die Form der Oral History. Eine Methode der Geschichtswissenschaft, die auf dem Sprechenlassen von Zeitzeugen basiert. Dabei sollen die Zeitzeugen möglichst wenig vom Historiker beeinflusst werden. Das heißt, Noah erzählt seine Geschichte so wie er sich erinnert und er sie erlebt hat. Man kann hier also nicht von einem klassischen Roman sprechen, sondern von zusammengesetzten Fragmenten an die Noah Klieger sich erinnert, die ihm wichtig waren, vor allem an die er sich nach so vielen Jahren und so viel widerfahrenem Leid überhaupt noch erinnern konnte. Von daher gibt es natürlich biographische Lücken und auch die ein oder andere Ungereimtheit. Mir persönlich hat die „Oral-History-Form“ gut gefallen. Die distanzierte Erzählweise, aber vor allem die stakkatoartigen Sätze – die ja ein Markenzeichen von Takis Würger sind – haben meines Erachtens hervorragen zu dieser Erzählform gepasst. Das Hörbuch wurde gleich von mehreren hervorragenden Sprechern*innen umgesetzt; Aaron Altaras, Jannik Schümann, Sabin Tambrea, Adriana Altaras, Anna Thalbach und Takis Würger. Auch die Stimmung dieses doch sehr besonderen geschichtlichen Themas wurde hier sehr sensibel von allen transportiert. Mit dem Festhalten der Lebensgeschichte Noah Kliegers – einen der letzten Zeitzeugen des Holocaust – hat Würger uns, sowie kommenden Generationen sozusagen ein Ausrufungszeichen, eine Mahnung vermittelt, – ein Plädoyer gegen das Vergessen! Besten Dank an den „Random House Audio Verlag“ für das Rezensionsexemplar

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