Rezension zu
Warten auf Eliza
Etwas mäandernder, schön geschriebener Feel-Good-Roman
Von: Kate RappGelungene Zutaten: eine queere Hauptfigur und eine einsame Witwe zwischen den Türmen von Oxford. Sie leben in gegenüberliegenden Wohnungen in der Swinburne Road und versuchen, der Einsamkeit zu entkommen. Diese hat sich aus unterschiedlichen Gründen in ihre Leben geschlichen, wie ein heimtückische Krankheit, und raubt ihnen Energie und Lebensfreude. Die Studentin Eliza trauert einer Ex-Freundin hinterher und kämpft mit einer schwierigen Familienkonstellation. Die Dichterin Ada verlor zwei Jahre zuvor ihren geliebten Mann Michael und versucht tapfer, nicht völlig an ihrer Isolation zugrunde zu gehen. Während Eliza sich in promiskuitive Beziehungs-Abenteuer stürzt, sich aber auf niemand wirklich festlegen will, versucht sich Ada als Kellnerin in einem Café und als Leih-Oma. Die ungleichen Nachbarinnen leben Monatelang nebeneinander her, nehmen sich gegenseitig nur als Schemen in ihren Fenstern wahr, ohne zu wissen, dass sie ein verstorbener italienischer Schriftsteller verbindet. Der Klappentext täuscht, erst nach gut Zweidrittel des Buches lernen die beiden sich kennen. Eine schön geschriebener Unterhaltungsroman über Marginal-Existenzen, die sich auch in so einer intellektuell elitären Stadt wie Oxford finden. Über originelle Überlebensstrategien, Trauer und den Stellenwert von Freundschaft und Verbundenheit, ganz unabhängig vom Alter. Trotz des etwas mäandernden und nicht restlos überzeugenden Plots eine entspannende Lektüre für zwischendurch. Aus dem Englischen von Christiane Burkhardt, Diana 2021
Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.