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Rezension zu
Wir Herrenmenschen

Es ist inhaltlich sehr gehaltvoll und bietet einen interessanten Querschnitt durch die Jahre.

Von: Tausendléxi
04.05.2021

Der Autor hat hier ein Buch aus Reportage und Analyse geschrieben. Es kommen die Einzelheiten der deutschen Kolonialgeschichte, wie sie sich in Afrika zugetragen hat deutlich zum Tragen. Das ist keine leichte Kost, denn es geht um abscheuliche Gräueltaten von Lothar von Trotha in Namibia und Jesko von Putkamer in Kamerun. Um nur einmal zwei Namen zu nennen. Es ist für mich schwierig die richtigen, beziehungsweise überhaupt Worte zu finden, bei all der Unterdrückung und der Taten. Somit habe ich eine positive Stelle des Buches herausgesucht: >Pater Bayo erzählt die Geschichte eines Jungen namens Kambarage, der regelmäßig zu Fuß in ein 14 Meilen von seinem Dorf entferntes Missionszentrum der Weißen Väter ging, um den Katholizismus kennenzulernen. Obwohl er lange Zeit an den Naturgöttern festhielt, lies er sich schließlich taufen. Im Mannesalter bekämpfte er mit christlich-sozialistischen Prinzipien die Kolonialherrschaft der Briten, führte Tansania in die Unabhängigkeit und übernahm das Amt des ersten Premierministers. Er wurde unter dem Namen Julius Nyere weltbekannt. < -Seite 49 Der Autor Bartholomäus Grill holt in seinem Buch immer wieder auch weiter aus, wie hier beschrieben: >Es waren die Holländer, die mit dem Menschenraub anfingen,< sagt Mensah. Das stimmt. Aber wahr ist nach neueren Erkenntnissen auch, dass die Preußen zwischen 20 000 und 30 000 Sklaven von der Goldküste nach Amerika verschifften. Und dass Friedrich Wilhelm der erste Deutsche war, der den Menschenhandel förderte.< – Seite 23 ( Kurfürst Friedrich Wilhelm) Nun, ich habe dieses Buch auf sehr vielen Etappen gelesen, da schwere Kost. Es ist inhaltlich sehr gehaltvoll und bietet einen interessanten Querschnitt durch die Jahre. Wer sich für dieses Thema interessiert ist hiermit gut bedient. Ein Denkanstoß auf dem Klappentext sei noch gerne erwähnt. >Wir halten uns für tolerant, weltoffen und frei von Vorurteilen. Aber sind wir das wirklich? Haben wir es tatsächlich geschafft, die alten kolonialen Denkmuster zu überwinden?<

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