Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Lied der Nacht

Das Lied der Nacht (C.E. Bernhard)

Von: Poldi
15.04.2021

Es ist nicht mehr sicher im Land, seit die Schatten überhand genommen haben und die Menschen bedrohen, ihnen Schaden zufügen und kein Licht mehr zulassen. Auch der Wanderer Weyd ist entwurzelt und zieht durch das Land – nicht ahnend, dass das Schicksal des Landes eng mit ihm verbunden ist. Er begegnet der Bardin Caer, die mit ihrer Stimme tiefer in die Lieder vordringen kann als andere und auf ein fast vergessenes Lied aus der Vergangenheit gestoßen ist… „Das Lied der Nacht“ ist das erste Buch, das ich von der Autorin C.E. Bernhard lesen, und es ist auch der erste Band einer Trilogie, sodass man hier zunächst in die so düstere und lichtleere Welt hineingezogen wird – und das gelingt ihr hervorragend. Langsam, aber stetig folgen neue Informationen über die düstere und magische Welt, immer neue Details kommen ans Licht (kleines Wortspiel, welches ich mir nicht verkneifen konnte), sodass sich ein sehr intensives und faszinierendes Bild formt. Bernhard hat es sich nicht nehmen lassen, die von ihr geschaffene Welt sehr eigenständig zu formen, sodass trotz einiger bekannter Elemente ein sehr individueller Eindruck entsteht – zum großen Teil auch wegen der verwendeten Sprache. Diese ist episch, detailverliebt und sehr poetisch geraten, spielt mit Wiederholungen, ungewöhnlicher Wortwahl und sehr eigenen Ideen. Das liest sich nicht durchgängig flüssig, manche Absätze musste ich nochmals lesen – und manche wollte ich unbedingt noch einmal lesen, weil ich kein Detail verpassen und mich ganz in die dunkle Atmosphäre begeben wollte. Das hat mich vollkommen gepackt und habe ich in dieser Form lange nicht mehr gelesen. Auch die Handlung ist dabei sehr individuell geraten, auch wenn der typische Kampf von Gut gegen Böse (oder eben Licht gegen Dunkelheit) nicht fehlen darf. Eine kleine Heldengruppe aus ganz unterschiedlichen Charakteren, die sich erst einmal zusammenfinden muss und jeder seine eigenen Fähigkeiten einbringt, um Licht in die Welt zu bringen. Ein exzentrischer und sehr markant beschriebener Gegenspieler, der faszinierend geraten ist und von dem ich ebenso gerne gelesen habe wie von den Helden – und das macht einen guten Bösewicht ja aus. Während also auch die Figuren sehr eindrucksvoll geraten ist, hat es bei der Erzählweise der Handlung doch an einigen Stellen, trotz einer tollen Atmosphäre passiert dann etwas zu wenig, um mich wirklich zu fesseln. Doch zum Glück wurde dies immer wieder durch sehr überzeugende Szenen wieder aufgefangen, sodass insgesamt ein sehr lesenswerter Roman entstanden ist. „Das Lied der Nacht“ ist kein Standard-Fantasy-Roman, sondern bietet viele individuelle Ideen und insbesondere eine eindrucksvolle, düstere und poetische Aura. Mir gefällt, dass auch sprachlich ausgetretene Pfade verlassen werden und ungewöhnliche Elemente eingebaut wurden. Ich war von Anfang an gefesselt, habe mitgefiebert und mich in der dichten Stimmung verloren, auch nach dem Lesen bin ich gedanklich immer wieder zurückgekehrt. Schön, dass auch die beiden anderen Teile der Reihe noch für dieses Jahr angekündigt sind und man so nicht allzu lange auf eine Fortsetzung warten muss.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.