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Rezension zu
Glückskinder

Absolut empfehlenswert!

Von: Martina - Schmökerwelten
11.04.2021

"Glückskinder" beginnt in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945. Die junge Widerstandskämpferin Griet hat den Todesmarsch aus einem KZ-Außenlager überlebt. Ihr Mantra "Ich.Bin.Griet.Van.Mook.Ich.Werde.Leben." hat ihr dabei geholfen und wird sie noch lange begleiten. Sie trägt ein Geheimnis mit sich herum, dass sie unter keinen Umständen bereit ist, jemandem anzuvertrauen. Was verbirgt sie? Zur gleichen Zeit treffen wir auf Toni, die gemeinsam mit ihrer Familie im fast zur Hälfte zerstörten München lebt - eine sehr bodenständige, mutige junge Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Nach Kriegsende treffen beide Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aufeinander und ihrer beider Leben beginnen sich zu verbinden. Aus anfänglicher Abneigung wird Freundschaft. Wir begleiten die beiden durch schwierige Zeiten, denn auch das Leben nach dem Krieg ist ein täglicher Kampf ums Überleben. Die allgemeine Versorgungslage ist sehr schlecht - nur der Schwarzmarkt boomt. Auf der Suche nach ihrem Platz im Leben, zurück zu einer gewissen Normalität, der Sehnsucht nach Zuneigung, Liebe und Geborgenheit versuchen sich Griet und Toni ein neues Leben aufzubauen. Auch wenn sich die Schatten der Vergangenheit bei den meisten nicht so leicht abstreifen lassen. Teresa Simon zeichnet mit "Glückskinder" ein sehr realistisches Bild der Nachkriegszeit unter amerikanischer Besatzung und beschreibt auch den Wandel dieser Jahre sehr intensiv. Man kann beim Lesen ihre Liebe zur Stadt München deutlich spüren. Sie lässt uns teilhaben am ergreifenden Schicksal zweier junger Frauen, die nie aufgegeben haben. Eine Geschichte, die nahezu perfekt in die Historie eingebunden ist. Eine Geschichte, die bei aller Tragik nicht erdrückt, sondern auch eine gewisse Leichtigkeit verströmt. Wir finden hier lebendig gewordene Charaktere, die ihre Ängste, Gedanken und Gefühle mit uns teilen. Teresa Simons Figuren lassen sich nicht in die Kategorien schwarz und weiß einordnen. Sie sind sehr facettenreich und mit Ecken und Kanten, so dass man nahezu alle ins Herz schließen kann. "Glückskinder" ist nicht ein Roman von vielen, sondern einer, der für mich aufgrund seiner Atmosphäre - die mich sofort gefangen genommen hat - ganz besonders heraussticht. Eine ergreifende, mitreißende und sehr berührende Geschichte voller Dramatik. Es ist mein erster Roman von Teresa Simon, aber ganz sicher nicht mein letzter - eine tolle Autorin, von der ich unbedingt mehr lesen möchte! Absolut empfehlenswert!

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