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Rezension zu
Das Lied der Nacht

Eine märchenhafte und brutale Ballade

Von: lauras_garden_of_books
22.03.2021

„Des Nachts erwachen die Geschichten. Schnell fliegen sie dahin in den fahlen Stunden des Zwielichts, dem bläulichen Dunkel der Dämmerung. Denn Geschichten, müsst ihr wissen, Geschichten reisen unaufhaltsam wie das Licht, über breite Straßen und verschlungene Pfade, durch Wälder und über Berge, selbst über das weite Meer. Ein geflüstertes Wort, mehr braucht es dazu nicht. Eine leise Melodie. Ein Stückchen Garn, ein Tropfen Tinte, eine tapfere Seele. Fürchtet ihr euch?“ (Auszug Seite 9 aus „Das Lied der Nacht“) Im Tal von Schur erwachen des Nachts Schatten, die alles was ihnen in die Quere kommt abschlachten. Der Wanderer Weyd und die Bardin Caer stellen sich zusammen mit ihren Gefährten dieser Gefahr. Sie entdecken, dass ein altes Lied die Rettung sein könnte. Aber der Eiserne Baron verfolgt ganz andere und grausame Absichten und es wird ein Kampf ums nackte Überleben mit Hoffnungen, Intrigen, Liebe und Grausamkeiten. Die ganze Geschichte ist eine einzige Komposition. Eine märchenhafte und brutale Ballade, vorgetragen am Lagerfeuer sitzend, mit Gänsehautfaktor. C. E. Bernard schafft es wie keine Andere, den Leser in die Geschichte reinzuziehen. Der Leser wird regelrecht aufgefordert, sich alles genau anzuschauen, zu riechen, zu schmecken und zu fühlen, sei es etwas Schönes oder auch etwas noch so Schreckliches. Bernards Schreibstil ist sehr besonders und außergewöhnlich; sehr poetisch, wortgewandt und mit einem eigenwilligen Zeichensatz. Die Erzählperspektive springt zwischen den Protagonisten hin und her, die Handlung wird unterbrochen, die Schauplätze gewechselt. Dies fand ich zunächst recht gewöhnungsbedürftig und es erforderte auch ein gewisses Maß an Konzentration. Ab der Hälfte des Buches habe ich mich dann aber eingelesen und konnte das Buch dann auch kaum mehr aus der Hand legen. Diese Art von Schreibstil ist mir bisher noch nicht begegnet, finde ihn aber sehr kunstvoll. Zeitweise kam er mir auch recht cineastisch vor. Er mag nicht für Jeden etwas sein, ich hatte anfangs ja auch leichte „Probleme“, man liest sich aber ein und kann ihn dann in vollen Zügen genießen! Der Zusammenhalt der Protagonisten ist sehr besonders; sie kennen sich in und auswendig, lassen einander niemals im Stich und kämpfen füreinander. Sie stellen das Wohl des Andern über das Eigene. Bei anderen Rezensenten habe ich schon gelesen, dass sie eine Triggerwarnung aussprechen und ich möchte mich ihnen anschließen; das Buch beinhaltet wirklich viele grausame und brutale Szenen und wer bei köperlicher Gewalt gegen Frauen empfindlich ist, sollte den Hinweis bekommen, dass es hier richtig heftige Szenen gibt. An einer expliziten Stelle fiel es mir sogar schwer weiterzulesen, dies sollte nicht unerwähnt bleiben.. grade auch durch Bernards eindringlichen und bildhaften Schreibstil, kommen einem die Schilderungen einfach sehr nah. Fazit: Aufgrund des außergewöhnlichen Schreibstils brauchte ich meine Zeit um ins Buch zu finden. Ab ca.der Hälfte war ich aber komplett gefangengenommen von der Geschichte und der Art des Erzählens. Die brutalen Schilderungen haben mich teilweise sehr mitgenommen. Insgesamt konnte mich Christine E. Bernard aber total fesseln! Die Grundidee ist sehr spannend und die musikalische Komponente trifft bei mir als Musikern natürlich vollends auf Anklang! 4,5 Sterne 🌟

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