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Rezension zu
Dinosaurier auf anderen Planeten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Ungesagte

Von: Buchperlenblog
04.03.2021

Geschichten, die aus dem Leben gegriffen scheinen. Alltägliche Situationen, schon oft erkannt, doch selten so stimmungsvoll eingefangen. Danielle McLaughlins Kurzgeschichten sind wie Irland, das Land, in dem sie spielen: Melancholisch, mitunter etwas düster, verschorft und kantig. Das Ungesagte Was haben all diese in diesem Band versammelten Kurzgeschichten gemeinsam? Sie leben vom Unausgesprochenen. Nie weiß man wirklich, was in den handelnden Personen tatsächlich vorgeht, nie weiß man genau, wie die Leben weitergehen. Die erste Geschichte handelt von einer Mutter, die mit ihrer Tochter in einen hässlichen Streit gerät. Warum? In der Schule lernen sie gerade, wie man sich die Füße gebunden hat, damit sie wundervoll klein und reizend blieben. Ein Weg voller Schmerz, doch die Tochter nimmt die Hausaufgaben sehr wörtlich, macht nach, was sie liest, die Mutter – entsetzt über das Tun des Kindes – sucht das Gespräch mit der Lehrerin. Auf den ersten Blick zwar beklemmend und seltsam, aber keine Situation, die wir uns nicht vorstellen können. Sie ist alltäglich. Und doch wieder nicht, denn Danielle McLaughlin fängt die Atmosphäre so gekonnt ein, zeigt so schonungslos auf das Leben und das Leid der Familie, dass man ängstlich zurückschreckt, ein wenig unruhig wird, man vielleicht einen zu persönlichen EInblick gewonnen haben könnte. Ein anderes Mal folgen wir einem jungen Vater, dessen Frau psychische Probleme hat, und allein zuhause mit der Tcohter ist. Als sie sich eines Tages nicht meldet, als er daheim anruft, schrillen alle Alarmsignale in ihm. Schon lange verhält sie sich seltsam, oder nicht? Ist betont munter, gibt sich ganz offensichtliche Mühe, lacht auffällig. Was wird er vorfinden, wenn er seine Arbeit verlässt und einfach nach Hause fährt? Wird sie da sein? Und wenn sie da ist, wird er dieses mulmige Gefühl jemals ablegen können? Und so zieht es sich durch die Geschichten. Alltägliche Situationen werden geschildert, die jedoch alle darin münden, dass wir zwar mit einer Gefahr, einer neuen Erkenntnis, einem andauernden Problem konfrontiert werden, aber doch vieles im Unklaren bleibt. Ich mochte das sehr, habe noch lange nach Beenden einer Geschichte darüber nachgedacht, wie das Leben für die Personen wohl weiterging, ob sich neue Wege auftun, ob die Leben stagnieren, ob Hilfe naht. Wer aber auf der Suche nach einem klaren Ende ist, der wird vielleicht enttäuscht sein. Die Geschichten enden nicht an dieser Stelle, wie auch das Leben nicht endet, sich weiterdreht, fortbewegt. Wir wissen nicht, wie es weitergeht, so wenig, wie wir wissen, ob es tatsächlich Dinosaurier auf fremden Planeten gibt. Fazit Ein Buch, das dem Genre der Kurzgeschichten gut tut, das zeigt, was Kurzgeschichten für eine Macht über unsere Gedankengänge haben können. Leseempfehlung für alle, die es melancholisch mögen!

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