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Rezension zu
Klima

Unsere Zeit läuft ab …

Von: Sonja Haanraads
22.02.2021

Wir kennen die Forschungsergebnisse zum Klimawandel; im Internet können wir das Schmelzen der Gletscher, Hitzewellen, steigende Wasserstände, Hurrikane … quasi „live“ – und meist für uns schmerzlos – mitverfolgen. Die meisten von uns erkennen diese Forschungsergebnisse an, sehen die Notwendigkeit zu handeln, wenn wir wollen, dass auch unsere Kinder noch gut auf dieser Erde leben können. Aber wie weit soll, darf, muss vielleicht dieses Handeln gehen? Ist es ausreichend, uns auf unseren ganz privaten Bereich zu beschränken, unseren eigenen Beitrag zu leisten? Oder muss auch dort gehandelt werden, wo andere die Umwelt zerstören? Und falls ja: Welche Opfer müssen in Kauf genommen werden, um unsere Erde zu schützen? – Darum geht es in dem Thriller „Klima. Deine Zeit läuft ab“ von David Klass. Ein gefährlicher Terrorist, nach dem schon monatelang erfolglos gefahndet wurde. Anschlagsziele, die die Umwelt bedrohen. Ein junger Datenanalyst beim FBI, mit brillantem Spürsinn – und eigenständigem Denken. Ist es für die Welt besser oder schlechter, wenn dieser Terrorist gefangen wird? Das ist eine Frage, die sich auch der junge Agent Tom Smith immer wieder stellt. Ein topaktuelles Thema, gründlich recherchiert und gut geschrieben – ich hatte das Buch in drei Tagen fertig gelesen. Der Roman ist durchgängig in der dritten Person geschrieben. Wir steigen aus Sicht des Terroristen, von der Presse „Green Man“ genannt, in das Geschehen ein, erfahren auch im weiteren Fortgang sein Handeln, seine Gedanken und Gefühle. Seine Sicht wechselt mit der von Tom Smith, aber auch den Blickwinkel anderer Beteiligter lernen wir beim Lesen kennen. Diese Mehrdimensionalität ist eine Stärke des Romans, die beim Lesen einen Sog ausübt, die Lust, unbedingt weiterzulesen und mehr zu erfahren. Wirklich spannend fand ich den Thriller nicht, nicht grausam, nicht Gänsehaut erregend – wer so etwas erwartet, sollte vielleicht nicht zu „Klima“ greifen. Hier geht es um, ja, schon auch um die Frage „Kann Green Man, wird Green Man gefasst werden?“. Aber auch um die Frage „Braucht die Welt einen Green Man?“. Es geht um technische Fähigkeiten in jeder Hinsicht – sehr anschaulich und gut nachvollziehbar sind sowohl die Fähigkeiten zur Zerstörung als auch zur Verwischung bzw. Entdeckung der Spuren beschrieben. Es geht um Klimaschutz. Es geht um moralisches Handeln und Pflichten, um Unsicherheit. Spannende Themen, die mich zum schnellen Lesen brachten. Der Leser oder die Leserin erfährt viel über die Gedanken der Handelnden, vollzieht so Entscheidungen und Zwiespälte bewusst mit, erlebt aber auch längere Passagen direkter Gesprächswechsel. Der Roman entspricht damit absolut meinen Erwartungen; zwei kleine Minuspunkte gab es für mich: eine Handvoll Rechtschreibfehler – und das Ende (ich glaube, ich hätte es mir ein wenig anders gewünscht). Deshalb würde ich also allen empfehlen, diesen Roman zu lesen, die Interesse an diesem aktuellen Thema haben und Lust auf eine schnelle Geschichte, die nachklingt …

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