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Rezension zu
Kinder ihrer Zeit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zwillinge getrennt in DDR & BRD - Absoluter Pageturner!

Von: miss_lia48
15.02.2021

INHALT: Ostpreußen, 1945: Rosa lässt alles Hab und Gut hinter sich und begibt sich mit ihren 11-jährigen Töchtern Alice und Emma auf die Flucht vor den Russen. Doch als diese immer näher kommen, verlieren sie sich. Die Mutter geht fest davon aus, dass Alice nicht mehr lebt. Gemeinsam mit Emma begibt sie sich nach West-Berlin, um dort ein neues Leben anzufangen. Aber Emma wird das Gefühl nicht los, dass ihre Zwillingsschwester noch leben könnte: „Zwischen uns hat es immer diese besondere Verbundenheit gegeben, und manchmal ist mir, als würde ich spüren, dass sie noch lebt. Aber vielleicht wünsche ich es mir auch nur so sehr (...).“ Als die mittlerweile 16-jährige Emma eines Tages von zwei sowjetischen Männern auf Russisch angesprochen wird, ist sie sich sicher: Der Mann muss sie für ihre Schwester gehalten haben! Alice wuchs in Heimen in der DDR auf und ging bisher immer davon aus, dass Mutter und Schwester den Angriff der Russen damals nicht überlebt haben. Als überzeugte Sozialistin gerät sie, aber auch ein Freund von ihr, Physiker Julius Laakmann, zwischen die Fronten der Geheimdienste. Und auch ihre Schwester Emma aus West-Berlin, befindet sich auf einmal mitten im Geschehen und muss erneut um ihre verschwundene Schwester bangen… Und plötzlich soll auch noch Berlin für immer geteilt werden… MEINUNG: Um eines gleich vorwegzunehmen: Dies war mein erstes Buch von der Autorin, aber ganz bestimmt nicht mein letztes! Tatsächlich hat sie mich sehr positiv überrascht! Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass hier so viele historische bzw. politische Inhalte im Roman eingewebt sein könnten. Das erfordert zwar etwas mehr Konzentration beim Lesen, aber ich empfand es als bereichernd, so vieles aus der damaligen Zeit zu erfahren, und hatte das Gefühl, dass Claire Winter hier absolut großartige Recherchearbeit geleistet hat! In meinem Geschichtsunterricht damals, wurde die meiste Zeit der Zweite Weltkrieg behandelt – ein wichtiges Thema, ganz klar! Aber für mein Empfinden kam das Zeitgeschehen danach, über den Kalten Krieg und das geteilte Berlin, viel zu kurz! Dabei ging das über 40 Jahre! Claire Winter nimmt in ihrem Buch „Kinder ihrer Zeit“ vor allem die Zeit von 1945 bis 1961 unter die Lupe. Dadurch, dass der Roman aus den verschiedensten Perspektiven erzählt wird, wird die Zeit aus den unterschiedlichsten Sichten beleuchtet: Alice steht in der DDR klar hinter dem Sozialismus bzw. Kommunismus, während in West-Berlin bei Emma eher kapitalistische Vorstellungen herrschen. Ich fand es großartig, wie durch diese Vergleiche die Unterschiede zwischen Ost- und West-Berlin für den Leser veranschaulicht wurden! Des Weiteren hat mich die Autorin damit überrascht, dass ihr Roman sehr viele Krimi-, bzw. Spionage-Anteile enthält. Sie schreibt so bildlich, mitreißend, erzeugt mit unerwarteten Wendungen Spannung und lässt einen mit den Protagonisten miträtseln und mitfiebern, wodurch das Buch für mich zu einem absoluten Pageturner wurde! FAZIT: Besser geht es nicht! Für mich ein klares Lesehighlight! Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin. Eine dringende Leseempfehlung an euch, wenn euch die Thematik interessiert und wenn ihr Interesse am damaligen politischen Geschehen mitbringt! Ganze 5/5 Sterne!

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