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Rezension zu
Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.

Außergewöhnlicher Thriller

Von: mystarrybooks
20.01.2021

Auf „Der Tausch“ bin ich durch Werbung auf Social Media aufmerksam geworden. Das Cover hat mich ehrlich gesagt nicht angesprochen, aber nachdem das Buch immer wieder zu sehen war, habe ich den Klappentext gelesen und der hat mich sofort gepackt. Die Geschichte zweier Frauen, die einen Identitätstausch als Ausweg sehen, um aus ihren eigenen Leben zu fliehen. Claire ist die Frau eines angesehenen und einflussreichen Mannes, der in der Politik weiter aufsteigen möchte. Nach außen wirkt ihr Leben perfekt und luxuriös. Sie hat sogar eine Assistentin, die sich um ihre Termine kümmert. Doch die augenscheinliche Idylle trübt, denn Claires Mann Rory ist nicht immer so nett und charmant, wie er sich nach außen gibt. So lebt Claire in ständiger Kontrolle und Angst vor ihrem Mann, wenn etwas nicht nach seinem Willen geht. Über Jahre hinweg schmiedet sie mit Hilfe einer Freundin die Idee, unterzutauchen, sobald sich die Gelegenheit dazu gibt. Das passiert, als Claire zu einem Event fliegen soll – sie ist fest entschlossen, alles auf diese Karte zu setzen. Der Plan scheitert schon vor seiner Umsetzung, als Rory kurzfristig bestimmt, selbst zu dem Event zu fliegen. Seine Ehefrau soll stattdessen an einer anderen Veranstaltung teilnehmen. Claire hat jedoch schon Vorbereitungen für ihr Verschwinden getroffen, die sie nicht mehr verstecken kann. Im Hotel wird Rory von ihrem Plan erfahren und seiner Ehefrau droht große Gefahr. Claire ist sich darüber im Klaren und sucht am JFK Flughafen verzweifelt nach einer Lösung, um der Katastrophe zu entgehen. Dort trifft Claire auf Eva, die ihr die Möglichkeit eröffnet, in ihr altes Leben einzutauchen um aus ihrer Ehe zu entfliehen. Eva kommt in einer Flughafenbar mir Claire ins Gespräch und erzählt ihr kurzerhand von ihrer beklemmenden Situation. Sie hat ihrem geliebten Mann, ihrer High-School-Liebe, nach schwerer Krankheit Sterbehilfe geleistet. Nun ist die Polizei hinter ihr her und sie fürchtet sich vor den Konsequenzen, weshalb sie nicht mehr in ihr altes Leben zurückkehren möchte. Kurzentschlossen schmieden die beiden einen Plan: In einer Toilette tauschen sie ihre Kleidung und ihre Identitäten, um in das Leben der jeweils anderen einzutauchen. Claire fliegt also nach Kalifornien, während Eva die Reise nach Puerto Rico antritt. In Kalifornien angekommen erfährt Claire, dass das Flugzeug, in dem Eva fliegen sollte, abgestürzt ist. Diese Nachricht trifft sie hart und sie führt sich schuldig, weiterzuleben, während Eva an ihrer Stelle mit dem Flugzeug abgestürzt ist. Sie beginnt ihr neues Leben in Evas Haus. Die Presse zeigt Bilder von ihr, da sie zu den vermeidlichen Opfern des Flugzeugabsturzes gehört. So beschließt sie, ihre Haare abzurasieren und zu färben, um nicht erkannt zu werden. Außerdem versucht sie, mehr über Evas Leben zu erfahren. Schnell zeigt sich, dass Eva nicht die ist, für die sie sich ausgegeben hat. In ihrem ganzen Haus gibt es keinerlei Hinweise auf einen Mann und die damit verbundene Strafverfolgung. Claire ist von dieser Erkenntnis beunruhigt und fragt sich, was die wahren Gründe sind, aus denen Eva untertauchen wollte. Und dann sieht sie Eva im Fernsehen, die wohl doch nicht bei dem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. Die Geschichte um die beiden Frauen und deren Tausch ist aus zwei Perspektiven geschrieben, wobei sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart geschildert sind. Dadurch konnte ich beim Lesen richtig in die Handlung eintauchen und lernte beide Frauen immer besser kennen. Während wir Claire in der Ich-Perspektive begleiten, wird Evas Geschichte aus der Sicht eines Erzählers dargestellt. Bei Claire fand ich es spannend ihre Ehe und dann die Flucht und das neue Leben zu begleiten. Evas Geschichte konnte mich weniger packen, weil die Thematik für mich weniger interessant war. Die Gründe für ihr Untertauchen sind spannend und nachvollziehbar, aber je mehr ich gelesen hatte, desto mehr lies die Spannung nach. Für mich war ihr Verhalten oft nicht verständlich und auch ihr Charakter war für mich größtenteils unsympathisch. Mir Claire konnte ich mich charakterlich viel mehr identifizieren und hatte auch mehr Interesse an ihrem Lebensweg. Den Schreibstil fand ich zu Anfang gewöhnungsbedürftig, was hauptsächlich an den verschachtelten Sätzen lag. Trotzdem war das Buch seit der ersten Seite so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen wollte. Der Plot ist sehr interessant, wobei die Spannung auf psychischer Ebene erzeugt wird. Wer einen Thriller ohne körperliche Gewalt sucht, ist hier genau richtig. Lediglich das Ende konnte konnte mich nicht überzeugen, weil ich mir einen anderen Ausgang gewünscht hatte, der meiner Meinung nach auch passender gewesen wäre. „Der Tausch“ ist für mich ein fesselnder Thriller, der durch seine außergewöhnlichen Protagonistinnen und einem sehr gut durchdachten Plot überzeugt.

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