Rezension zu
Soul Hunters

Das Buch >>Soul Hunter<< von Chris Bradford erzählt die Geschichte der jungen Genna, deren Leben von einem Tag auf den anderen aus der Bahn geschleudert wird als sie erfährt, dass ein dunkler Kult – die Inkarnaten – hinter ihrer Seele her ist um das ihr innewohnende Licht auszulöschen. Wir begleiten die Schülerin auf ihrer actionreichen Flucht an der Seite von Phoenix, ihrem Beschützer und lernen, dass diese Jagd sich schon über zahlreiche Leben erstreckt und er stets an ihrer Seite ist, um sie vor der endgültigen Auslöschung zu bewahren – mit allen Mitteln. Die grundlegende Idee, die Bradford erdacht hat und die darin verwobenen Konzepte hegen ein enormes Potenzial und könnten Stoff für hunderte Seiten von mitreißenden Ereignissen bieten, in die man sich mit Kopf und Herz vertiefen kann, doch leider schafft der Autor es nicht eine wirkliche emotionale Bindung zwischen Leser und Protagonisten aufzubauen. Auch das Hintergrundwissen wird auf eine Art und Weise eingestreut, die nicht wie gutes Worldbuilding wirkt sondern als wären die Details erarbeitet worden, wann immer die Geschichte in einer Sackgasse landete und man einen Weg brauchte, die beiden Hauptcharaktere vor dem sicheren Tod zu bewahren. Die Komplexität der Beziehung von Genna und Phoenix wird ebenfalls viel zu wenig aufgegriffen – die Anziehungskraft, die die beiden spüren und die gegenseitige Zuneigung wird von Bradford sporadisch explizit erwähnt, resultiert jedoch in keinerlei Chemie zwischen den Zeilen. Alles in Allem ist das Buch für all diejenigen richtig, die gerne aneinander gekettete Kampf- und Fluchtszenen lesen – Leser, die wirklich in eine fremde Welt eintauchen wollen oder tiefe zwischenmenschliche Entwicklungen lieben sollten sich jedoch an anderer Stelle umsehen.