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Rezension zu
Ohne Schuld

Schuld aus der Vergangenheit

Von: Maike P.
01.12.2020

Eine Frau wird im Zug von einem unbekannten Mann mit der Pistole bedroht, auf eine andere wird ein Anschlag verübt, den sie mit gebrochenem Halswirbel und schwer verletzt überlebt. Eine dritte Frau verschwindet – ohne dass dies bei den Ermittlungen überhaupt registriert wird. Alles dreht sich um die Frage der Verbindung zwischen den Fällen. Die Ermittler finden keine, es gibt keinerlei Berührungspunkte im Leben der zwei unterschiedlichen Frauen und doch kam beide Male die gleiche Waffe zum Einsatz. In eingeschobenen Kapiteln lernt der Leser einen noch unbekannten Mann kennen, der einsam lebt und sich daher auf den wöchentlichen Besuch der Putzfrau freut. Er meint, dass er einen fremden Mann vor dem Fenster entdeckt hat und fühlt sich bedroht. Und ganz nebenbei erzählt er seine Lebensgeschichte, vom unerfüllten Kinderwunsch und von all dem, was danach folgte. Offenbar muss diese Geschichte etwas mit den beiden Anschlägen auf die Frauen zu tun haben. Doch was? Wie hängt dies zusammen? Nach und nach löst Charlotte Link diese Fragen auf. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg. Nicht nur die Ermittler tappen im Dunkeln, sondern auch der Leser, der gerne mitraten möchte. Charlotte Link verwebt ihre einzelnen Geschichten beziehungsweise Handlungsstränge äußerst geschickt. Im steten Wechsel erzählt sie mehr von Xenia, die in Russland keine Zukunft gesehen hat und nun in England lebt – allerdings bei einem Mann, der sie täglich drangsaliert und bedroht. Warum verlässt sie ihn nicht? Was hat er gegen sie in der Hand? Auch Sophia, eine junge und sehr beliebte Lehrerin, die den Sport liebt, lernen wir besser kennen. Beide Frauen haben keine Feinde. Oder doch? Warum wurden sie Opfer eines Anschlags? Neben den beiden Handlungssträngen, die sich um die beiden Opfer drehen, lässt Charlotte Link natürlich auch ihren Ermittlern viel Raum, um sich zu entfalten. Hier steht definitiv Kate Linville im Mitttelpunkt, denn Caleb Hale wurde aufgrund seiner Alkoholsucht suspendiert und vergräbt sich daher zuhause. Erst als die Ermittlungen zu scheitern drohen, eilt er Kate Linville zu Hilfe. Aber da scheint es schon fast zu spät zu sein. Beide Ermittler kennen wir schon aus zwei anderen Büchern, doch hier erzählt Charlotte Link ihre Geschichte weiter, und beide Figuren tragen definitiv für eine solche Krimireihe. Allmähliche Auflösung Durch die steten Wechsel zwischen den Schauplätzen und die eingestreuten Rückblicke in das Leben des unbekannten Mannes steigt die Spannung immer mehr an. Charlotte Link fesselt ihre Leserinnen und Leser dadurch schon früh an das Buch, bis man es wirklich nicht mehr aus der Hand legen kann, weil man unbedingt die Zusammenhänge durchschauen möchte. Die Auflösung präsentiert uns die deutsche Bestsellerautorin dann rund 150 Seiten vor dem Schluss. Danach ebbte aus meiner Sicht die Spannung leider etwas ab. Der Schuldige ist dann zwar noch nicht gefasst, sondern verbreitet weiter Angst und Schrecken, sodass das Buch durchaus weiter spannend bleibt. Aber das ganz große Fragezeichen, das über den Hintergründen der Taten steht, ist zu dem Zeitpunkt verschwunden. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch weiterhin nicht aus der Hand legen können, weil mindestens zwei Menschenleben weiter in Gefahr waren und ich natürlich wissen wollte, wie das Buch ausgeht. Und am Ende hat Charlotte Link dann auch noch einen Paukenschlag parat, der mir einen dicken Knoten in den Magen gezaubert hat. Bei dem Ende des Buches musste ich mehrfach schlucken. Aller guten Dinge sind 3 „Ohne Schuld“ ist der dritte Fall von Kate Linville und Caleb Hale und vielleicht auch ihr spannendster. Zwar ist Caleb Hale durch seine Suspendierung ausgebremst und spielt die meiste Zeit eher eine Nebenrolle, aber dennoch ist er allgegenwärtig. Kate Linville trägt das Buch – zusammen mit den beiden Opfern der Anschläge. Speziell Xenias Hintergründe zu erfahren, machte für mich einen großen Reiz des Buches aus. Etwas enttäuscht war ich angesichts der frühen Aufklärung der Zusammenhänge, aber Charlotte Link macht das durch das Buchende auch wieder wett, sodass das Buch nur ganz knapp an der Höchstnote vorbeischrammt.

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