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Rezension zu
Ohne Schuld

Charlotte Link: “Ohne Schuld” (blanvalet)

Von: Barbara Hauschild & Christian Funke
30.11.2020

Es ist Herbst – Zeit für einen neuen Roman von Charlotte Link! In „Ohne Schuld“ schickt die Autorin erneut die Ermittler Detective Sergeant Kate Linville und Chief Inspector Caleb Hale ins Rennen – mittlerweile zum dritten Mal, so dass man wohl von einer Serie sprechen kann. Aber diesmal ist einiges anders. Kate Linville hat ihre Karriere bei Scotland Yard beendet, um in das Team von Caleb Hale in Scarborough zu wechseln – ein lange überlegter Schritt, der sich schon in „Die Suche“ angekündigt hatte. Ähnlich wie in „Die Suche“ ist Kate in privater Mission unterwegs, als sie völlig überraschend in ihren nächsten Fall verwickelt wird. Ganz anders als erwartet – und von Kate erhofft - dagegen gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Caleb Hale. Es macht Spaß, die vertrauten Ermittler beim Erproben neuer Rollen zu begleiten und tiefere persönliche Einblicke zu nehmen. So darf Kate endlich aus der Rolle des unbedarften Mauerblümchens herauswachsen, während der souveräne Caleb diesmal ausgebremst wird. Auch die anderen Charaktere sind umsichtig und sorgfältig gestaltet und bieten unterschiedliche Indentifikationsmöglichkeiten für den Leser, ohne dabei platt und klischeehaft daherzukommen. Die verschiedenen Erzählstränge sind von Anfang an nachvollziehbar und sinnvoll konstruiert und lassen gleich zu Beginn hohe Spannung aufkommen, da völlig unklar ist und lange dunkel bleibt, wie das alles zusammenhängen könnte. Trotz dieser Ungewissheit (oder gerade durch sie?) gelingt es der Autorin, die Spannung über weite Strecken aufrecht zu erhalten. Die wohldosierten Cliffhanger am Ende vieler Kapitel tragen dazu bei, dass man das Buch doch noch nicht aus der Hand legen kann. Gut eingesetzt sind die optisch abgesetzten Einschübe mit Einblicken in die Gedankenwelt einer – nicht unbedingt Haupt- Figur. Sie geben dem Leser einen gewissen Erkenntnis-Vorsprung, ohne aber zu viel vorweg zu nehmen. Mit diesem Zusatzwissen tappt der Leser zunächst genauso im Dunkeln wie die Ermittler. In der von Link gewohnten Sprache: leichtgängig, aber nicht oberflächlich, ist der Roman gut lesbar. Die Story begeistert mit durchgängiger Spannung, die jedoch nie unangenehm wird, denn immer bleibt der Eindruck, dass es am Ende wohl gut werden muss -- wie auch immer es dazu kommen wird. Leser mit dieser – durch etliche Romane von Charlotte Link geprägten -- Erwartung werden am Ende von „Ohne Schuld“ in gewisser Hinsicht überrascht … Ohne hier zu viel zu verraten: Ich vermute, man darf sich auf eine weitere Fortsetzung mit Kate und Caleb freuen.

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