Rezension zu
Der Orden des geheimen Baumes - Die Königin

Die Spannung steigt rasant, bis sie schließlich im großen Showdown endet. Soviel kann ich über Teil zwei von "Der Orden des geheimen Baumes" schon verraten. Während im ersten Band die Protagonisten ihren Platz in der Geschichte finden mussten, sich dem Leser langsam aber sicher eine komplexe Welt erschlossen hat, wurden nun die einzelnen Handlungsstränge und Lebensgeschichten miteinander verwoben. Wo vorher Feindschaft oder Ablehnung herrschte, wurden neue Bande geknüpft, um sich für das große Ziel zu verbünden. Statt taktischer Hochzeiten, wie sie als klassische Verhandlungstaktik üblich sind, wurden hier ganz moderne und nicht übliche Allianzen geschmiedet, die vor allem auch in klassischen Fantasybüchern nicht so häufig zu finden sind. Die Autorin scheint gerne mit gesetzten Rollen zu brechen um eine vielseitigere Handlung zu erzeugen. Ich möchte an dieser Stelle auch wieder hervorheben, wie geschmeidig und unaufgeregt die Samantha Shannon Diversität mit einfließen lässt. Es passiert einfach, ohne das es vorher mit großem Tamtam im Buch angekündigt oder gar erklärt wird. Sie lässt zudem ihre Charaktere sich weiterentwickeln, zum Teil auch neu denken und nicht in einer klassischen Sturheit verharren. Es entwickeln sich dadurch zarte Bande der Freundschaft, der Liebe und einem respektvollen und teils professioneller Umgang zwischen den Figuren. Sie schürt durch diesen bildhaften Schreibstil Emotionen und schafft dadurch eine vielseitige und interessante Handlung. Man weiß als Leser während des gesamten Buches nicht immer, wohin die Reise gehen wird und so ist es nicht überraschend, dass das Finale anders kommt, als man vorher vermutet hat. Auch wenn das Ende des Buches ein paar Schwächen aufweist, rundet es diese komplexe Geschichte hervorragend ab. Ich bin gespannt, ob die Autorin uns in Zukunft wieder mitnimmt in diese Welt. Eine klare Empfehlung für alle Fantasy-Fans!