Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Immer montags beste Freunde

Traurige, bewegende Geschichte über dysfunktionale Familien & eine besondere Freundschaft

Von: miss_lia48
19.11.2020

„Und, was hat dir am besten am Zuhause meiner Schwester gefallen?“, erkundigte ich mich auf der Heimfahrt. „Der große Tisch“, antwortete er wie aus der Pistole geschossen. „Der Tisch? Der im Esszimmer?“ „Ja“, nickte er. Ich fand’s toll, dass alle am Tisch saßen und miteinander redeten." INHALT: New York 1986: Laura, beruflich erfolgreich, 35 Jahre alt und Single, hetzt zu Fuß durch die Straßen zur Arbeit. Erst als sie bereits an ihm vorbeigeschritten ist, wird ihr bewusst, dass dort, in der Nähe des Broadways, ein bettelndes Kind steht. Einer Eingebung folgend, dreht sie um und geht auf den Jungen zu. Er heißt Maurice, ist sechs Jahre alt, dünn, schmutzig und hat großen Hunger. Laura lädt ihn in ein Fast-Food-Restaurant ein und ahnt noch nicht, dass dies der Beginn einer langjährigen Freundschaft sein wird… Sie wohnen nur zwei Blocks voneinander entfernt. Laura in einem hübschen Appartement und Maurice in einem Sozialbau im Elendsviertel von Brooklyn („Unsere Welten wurden lediglich durch eine einzige Straße getrennt.“). Doch eines haben sie gemeinsam: Beide stammen sie aus einem Elternhaus, in dem es sehr viel Gewalt, Wut und Alkohol- bzw. Drogensucht gab bzw. immer noch gibt... MEINUNG: Dies ist ein Buch, das betroffen macht. Und wenn man sich bewusst macht, dass es auf wahren Begebenheiten beruht, dann bewegt es einen umso mehr... Mit zwei Jahren musste Maurice der Magen ausgepumpt werden, da er vor Hunger im Müll gewühlt und Rattenkot gegessen hatte. Zum sechsten Geburtstag bekommt er von der Großmutter seinen ersten Joint geschenkt. Die Eltern lassen sich häufig über Monate nicht blicken, der Vater macht sich schließlich ganz aus dem Staub. Die Mutter erkennt er irgendwann kaum wieder - durch die Drogen sind ihr die Zähne ausgefallen. "Mit seinen sechs Jahren ist ihm bereits klar, dass er es vielleicht nicht schafft, wenn sich nicht bald etwas ändert." Da trifft Maurice auf Laura. Von jetzt an jeden Montag. Noch nie hat er zuvor jemanden mit einem richtigen Job kennengelernt. Er weiß nicht, wie man mit Messer & Gabel isst oder dass man sich die Nase putzt. Und Laura beschließt ihm sowohl das, als auch viele weitere alltägliche Dinge beizubringen, und ihm die schönen Dinge im Leben zu zeigen. Er soll begreifen, was ihn alles erwarten kann, wenn er sich aus dem Sumpf von Kriminalität, Drogen und Gewalt befreit. So wie sie damals, als sie sich mit 16 endlich getraut hat, sich gegenüber dem gewalttätigen Vater zu wehren. Dieser war, wenn er trank, ein anderer Mensch, der mit Möbeln um sich warf und auf die Mutter losging... Neben der Freundschaft zwischen Laura und Maurice, die mich sehr bewegen konnte, geht es im Buch viel um Alkohol- bzw. Drogenabhängigkeit, Gewalt, Kriminalität, Krankheit und Tod. Dadurch ist es ein eher trauriges Buch. Es schmerzt regelrecht zu lesen, wie junge Menschen in ihren dysfunktionalen Familien leiden müssen. Gleichzeitig gibt es einem aber auch ein Stück Hoffnung und macht Mut, dass man es schaffen kann, aus all dem herauszukommen. Laura habe ich sehr dafür bewundert, wie sie sich einem fremden Kind annimmt und ihm ab sofort eine so große Stütze ist. Der Part über sie, macht einen recht großen Anteil im Buch aus, was man vielleicht vorher wissen sollte, um nicht enttäuscht zu werden. Ich fand das aber nicht störend. So lernt man als Leser Laura näher kennen und kann immer besser erahnen, warum es ihr so wichtig ist, für Maurice da zu sein. Lediglich bei den Beschreibungen über Maurice und seinen Alltag zu Hause, hat mir anfangs die Authentizität gefehlt (vielleicht deshalb, da die Autorin diese Situation nicht selbst miterlebt hat und Maurice im Nachhinein an seine ersten Jahre weniger detailreiche Erinnerungen haben wird). Dies hat sich glücklicherweise bald geändert und ich fand die Geschichte von Seite zu Seite immer eindrücklicher und bewegender und ich habe sehr mit Laura und Maurice richtig mitgefiebert. Für mich ist dies ein Buch, welches ich noch sehr lange in Erinnerung behalten werde... FAZIT: Eine etwas traurige, aber sehr bewegende Geschichte über dysfunktionale Familien & eine ganz besondere Freundschaft. Ein Buch, welches ich noch lange in Erinnerung behalten werde. Wen das anspricht, dem möchte ich das Buch gerne ans Herz legen! 4,5/5 Sterne!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.