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Rezension zu
Das Kind der Wellen

Eine Geschichte, die ans Herz geht ,,,,

Von: Sandra R
21.09.2020

"Das Kind der Wellen" spielt in zwei Zeitebenen: in der Gegenwart (2018) kämpt Lisa schwer mit dem Trauma, dass durch den Unfalltod ihrer damals dreijährigen Tochter Millie entstanden ist. Sie gibt sich die Schuld dafür und ist so voller Trauer, dass sie sich von ihrem Ehemann und ihren beiden Söhnen zurückzieht und die Familie sogar zerbricht. Um ihrer Tochter nahe zu sein und das Erlebte zu verarbeiten, kehrt sie an das Ferienhaus an der Nordsee, in dem die Familie damals ihren Urlaub verbracht hat, zurück. Das Haus muss aufgrund eines Wasserschadens von dem Schreiner Lars und seinem Sohn Jonas renoviert werden. Als die beiden Zeichnungen und Fragmente eines Märchens über ein verschwindenes Kind finden, welches genau an dem Ort spielt, an dem Millie gestorben ist, wird Lisa neugierig und beginnt zu recherchieren, was damals passiert ist ... Gemeinsam mit ihrer Nachbarin Frau Peters versuchen Lisa und Jonas herauszufinden, was damals passiert ist. in der Vergangenheit (1919/20) ist Mainz Dreh und Angelpunkt der Geschichte. In der französisch besetzten Stadt trifft der junge Marokkaner Jamal auf Victoria Schwayer und verliebt sich in sie. Weil er nicht standesgemäß ist, trifft sich Victoria heimlich mit ihm und wird schwanger. Als ihre Eltern das erfahren, schicken sie sie nach Nordfriesland, um die Schande zu verbergen. Victoria will das Kind aber behalten und vermisst Jamal .. Das Setting der rauen Wellen und unberührten, wilden Natur an der Nordseeküste ist für diese rührende, dramatische Geschichte wunderbar geeignet. Die beiden parallel erzählten Geschichten sind gut aufeinander abgestimmt und ergänzen sich gut, ohne dass eine Geschichte zu viel von der anderen verät. Auch wenn es natürlich naheliegend und auch ein Stükchen vorhersehbar ist, inwieweit sie sich kreuzen. Da hat der Klappentext aber leider auch schon seinen Teil dazu beigetragen, denn er verrät meines Erachtens zu viel. Durch einen ausführlichen Klappentext bekommt der Leser meist schon eine Erwartungshaltung, welche ein Roman nicht immer erfüllen kann. Das tut mir dann immer etwas Leid für die Geschichte... Nichtdestotrotz geht "Das Kind der Wellen" sehr ans Herz und ist eindrucksvoll geschrieben. Die Themen Tod und Trauer(bewältigung) nehmen einen großen Rahmen ein und sind am Ende nicht einfach weg (und das ist gut so, denn in der Realität ist so ein Trauma auch nicht von heute auf morgen vergessen!), daher ist das Buch sehr berührend und emotional. Es gab auch einige Szenen, in denen ich mit Lisa richtig mitgelitten habe, denn die Autorin hat es geschafft, das Lisa mehr als nur irgendein Charakter ist. Die Entwicklung der Hauptprotagonistin ist mir aber etwas zu knapp gehalten, gerne hätte ich noch mehr über ihre Gefühlswelt erfahren. Das Ende beider Handlungsstränge ist versöhnlich und warmherzig und für mich somit rund und schön, das lässt mich ein bisschen über die etwas langatmigen Szenen und die Vorhersehbarkeit der Geschichte hinwegsehen. Auch das Cover passt toll zum Roman und versprüht Melancholie. Während dem Lesen hatte ich durchgehend das Kopfkino an, was für das Buch und die sympathischen Charaktere sprechen, die ich praktisch vor mir sehen konnte. Daher vergebe ich diesem schönen Lesevergnügen 4/5 Sternen.

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