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Rezension zu
Das Kind der Wellen

Emotionale Geschichte zweier Frauen

Von: Kathrin N.
15.09.2020

Einhundert Jahre trennen die Frauen Lisa und Vicky voneinander und doch einigt sie der Verlust ihres Kindes... wenn auch auf unterschiedliche Weise. Rebecca Martin nimmt sich auf zwei Zeitebenen einer ergreifenden Thematik an, die damals wie heute an emotionaler Grausamkeit nichts verloren hat: Lisa lebt im Heute (2019) und hat durch einen Unfall an der Nordsee ihre kleine Tochter verloren; Vicky lebt im Damals (1919) und bekommt ein uneheliches Kind im Exil an der Nordsee, dessen Mutter sie nicht sein darf. Das Bindeglied im Roman ist „die kleine Villa“, ein Ferienhaus direkt an der Küste, welches beide Frauen in ihrer schweren Zeit bewohnen. Wir begleiten die beiden Protagonistinnen auf ihrem Weg, der sprachlich ansprechend gestaltet ist. Schnell habe ich mich beiden verbunden gefühlt und konnte ihre Gefühle nachvollziehen. Geschickt löst die Autorin die einzelnen „Knoten“ mit Hilfe von authentisch wirkenden Nebenfiguren und stellt immer wieder ganz geschickt das Ferienhaus in den Mittelpunkt. Manchmal habe ich fast das Gefühl, die kleine Villa steht in jeweiligen Jahrhundert sinnbildlich für die jeweilige Hauptdarstellerin. Die einzelnen Erzählstränge verleiten zum Lesen ohne Pause, dennoch fehlt mir der letzte Pfiff – ich kann es nicht wirklich in Worte fassen, aber irgendwie erscheinen beide Geschichten ab einem gewissen Punkt vorhersehbar und man möchte eigentlich nur noch wissen, ob man mit seiner Ahnung richtig liegt. Schade, dass der Spannungsbogen nicht straffer gespannt wurde. Dennoch ist der Roman unterhaltsam und auf jeden Fall eine Leseempfehlung wert. Ein Wort zum Cover: Schade, daß wir erneut die derzeit moderne „Frau blickt in den Hintergrund“-Figur sehen! Der Meeresausschnitt mit den weißen Wellenspitzen macht Sinn, denn er bildet ein wichtiges Bindeglied im Romanverlauf. Viel mehr hätte ich mir dazu ein Teil des kleinen Ferienhauses gewünscht... Aber zurück zum Inhalt: Einfach mal reinschauen in der örtlichen Buchhandlung und sich zuhause unterhaltsame Lesestunden gönnen – das ist mein Tipp aus der gemütlichen Leseecke in Kathrins Home.

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