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Rezension zu
Das Zimmer aus Samt

Zwei Frauen, zwei Zeiten und ein Porträt der Vergangenheit

Von: Fräulein Ruth
09.09.2020

„Aber jetzt kennst du meine Geschichte und du hast mich nicht verlassen, nachdem du sie dir bis zu Ende angehört hast.“ Die junge Pariserin Solange ist 1938 als angehende Schriftstellerin auf der Suche nach einer schreibenswürdigen Geschichte, als sie ihre Großmutter Marthe de Florian kennenlernt. Diese blickt zurück auf ein bewegtes Leben, in dem sie sich dank ihres Geliebten eine eigene kleine Welt umgeben von Kunst und Schönheit aufbauen konnte. Während Solange den Geschichten Ihrer Großmutter von einer vergangenen goldenen Zeit lauscht, wird die Lage um sie herum immer brenzliger, denn der Zweite Weltkrieg kündigt sich an. Was dieses Buch für mich unheimlich interessant gemacht hat ist, dass es in zwei Zeitebenen verfasst ist. Während Marthe uns in die glamouröse Welt der Belle Epoque entführt, erlebt man mit Solange die unuhige Vorkriegszeit und schließlich den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Der flüssige und angenehme Schreibstil der Autorin hat mich dabei sofort mitgenommen, ohne dass die Zeitsprünge den Lesefluss gestört hätten. Ich habe das Lesen des Romans sehr genossen. Alles in allem ist er eine leichte Lektüre ohne große Überraschungen, die aber nie ins allzu Seichte abdriftet. Man bekommt die geschichtlichen Hintergründe – vor allem auch in Solanges Zeit – mit, der Fokus liegt aber auf dem Porträt der beiden Frauen, deren Leben und natürlich und nicht zuletzt auch deren Lieben. Kurz gesagt: Das Buch bringt alles mit, was ein sehr guter Unterhaltungsroman braucht und wer in historische Hintergründe gebettete Familiengeschichten mag, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Übrigens ist die Geschichte von realen Elementen inspiriert. So gibt es z. B. Boldinis Gemälde von der Marrthe de Florian tatsächlich, was mich im Nachhinein noch mehr für das Buch eingenommen hat.

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