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Rezension zu
Das Zimmer aus Samt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Über die Geschichte einer Frau, die sich neu erfunden musste, um ein besseres Leben führen zu können.

Von: Sk
06.09.2020

Klappentext: Paris, 1938. Ein luxuriöses Appartement voller Gemälde, kostbarer Gegenstände und Geheimnisse. Das ist genau der richtige Stoff für Solange, die Romane schreiben will. Dort erfährt sie die Geschichte ihrer Großmutter Marthe de Florian, die bisher eine Fremde für sie war. Marthe wuchs in Armut auf und traf als mittellose Näherin auf ihren reichen Gönner Charles. Er sperrte sie in einen samtenen Käfig, den sie selber mit Kostbarkeiten füllte. Nach Charles Tod wurde sie zur Muse des Malers Boldini. Doch während Marthe von einer goldenen Zeit berichtet, wird die Situation für Solange und ihren jüdischen Verlobten im deutsch besetzten Paris immer bedrohlicher. Können sie ihre Geschichte zurücklassen, um in der Fremde eine neue zu schreiben? Meine Bewertung: Zum Cover: Das Cover ist schlicht und außergewöhnlich zugleich. Zusehen ist zentral ein goldener Rahmen und dadurch ein Blick auf Paris mit dem Eifelturm. Außerdem ist dieser Rahmen, was wie ein Fenster wirkt, von mintgrüner Farbe mit Blumenmustern umrandet. Das Cover gefällt mir wirklich gut und bringt einem als Betrachter das Zimmer direkt vor Augen, denn die vielen kleinen Zeichnungen erwecken die Leidenschaft der Protagonistin zur Kunst. Zudem macht das Cover neugierig auf mehr! Zum Inhalt: Dieser Roman erzählt die Geschichte einer Frau, die sich selbst neu erfunden hat, um ein besseres Leben zu führen. Diese Frau namens Marthe de Florian wurde als Tochter einer Wäscherin in den dunklen Gassen von Paris geboren, wuchs in Armut auf und hat sich aus eigener Kraft ein besseres Leben erschaffen. Ihr Name ist erfunden und die Vergangenheit vollständig ausradiert. Eines Tages traf sie auf einen reichen Gönner, Charles, der sie in einen goldenen Käfig sperrte. Marthe lebte als Geliebte ein Leben im Verborgenen. Ihre Enkelin Solange lernt sie im Paris des Jahrs 1938 kennen. Für die angehende Schriftstellerin ist die äußerst luxuriöse Appartement ihrer Großmutter wie ein Ass im Ärmel. Während sie außerhalb der Wohnung die Bedrohung durch den Krieg und der deutschen Besatzung umgeht, hört Solange den Geheimnissen und Geschichten ihrer Großmutter Marthe zu. Zum Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin Alyson Richman ist sehr leicht, flüssig, bildhaft sowie auch spannend. Die Handlung wird auf zwei Zeitsträngen erzählt: zum Einen wird die Geschichte von Marthe im Paris des Jahres 1888 erzählt, und zum Anderen das Jahr 1938, indem Solange erstmalig ihre Großmutter Marthe kennenlernt. Beide Geschichten stehen in einem starken Konstrast zueinander und doch verbindet sie einige Parallelen zueinander. Die Handlung wird aus der Sichtweise von Solange aus der Ich-Perspektive erzählt und von Marthe de Florian aus der Sie-Perspektive. Richman schafft es ihren Figuren Leben einzuhauchen und eine sinnliche Atmosphäre zu schaffen, in die man als Leserin sofort hineingezogen wird. Zudem wird durch die Erzählperspektive die Geschichte viel detailtreuer und greifbarer dargestellt. Solange und Marthe kamen mir sehr greifbar vor und ich habe beide wirklich ins Herz geschlossen. Aber auch die vielen Nebencharaktere haben die Geschichte amusanter und realistischer gestaltet. Ich konnte viele Gefühle und Empfindungen nachempfinden können. Richman schafft es, dass man sich als Leser beziehungsweise Leserin regelrecht in die Geschichte fallen lässt. Ein guter Leseverlauf wurde durch eine lebhafte Erzählweise und vor allem durch einen flüssigen und leichten Schreibstil, kurzen Sätzen, Absätzen sowie lustigen Dialogen ermöglicht. Die Spannung kommt auch in diesem Roman nicht zu kurz. Im Verlauf der Handlung kommen einige Geheimnisse ans Tageslicht. Auch wenn der Roman zum großen Teil fiktiv ist, hat sich die Autorin wie man aus dem Nachwort zu diesem Buch entnehmen kann, von einem Zeitungsartikel inspirieren lassen. In Paris wurde im Jahr 2010 erstmals eine Wohnung geöffnet, die über 70 Jahre verschlossen war. Es stellte sich dabei heraus, dass diese Wohnung einer Marthe de Florian gehörte. Insgesamt ist der Roman in Prolog und 53. Kapitel unterteilt, dabei hat jedes Kapitel die Überschrift einer der Protagonistinnen. Mein Fazit: Alyson Richman ist mit "Das Zimmer aus Samt" eine faszinierende und mitreißende Geschichte über ein Großmutter-Enkelin-Duo gelungen. Dieser Roman wirkte in mir noch lange nach, da gerade der Kontrast einer bewegenden Geschichte in Kriegswirren des Zweiten Weltkrieges mit unendlichem Leid und der die Zeiten überdauernden malerischen Huldigung an das Schöne hinterließ in mir einen tiefen Eindruck. Zudem macht die Tatsache, dass Einiges auf einer wahren Geschichte basiert, das Buch für mich viel interessanter. Dementsprechend gebe ich diesem tollen Roman 5 von 5 Sternen und spreche eine große Leseempfehlung aus! Danke an das Bloggerportal und dem Diana - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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