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Rezension zu
Blutige Nachrichten

Ein gelungenes Kurzgeschichten-Quartett!

Von: Ro_Ke
20.08.2020

Meine Meinung Mit „Blutige Nachrichten“ präsentiert uns Stephen King, der „Meister des Horrors“, vier neue Kurzgeschichten bzw. Novellen, mit denen er zwar nicht vorwiegend klassische Horrorelemente bedient aber die durchaus von einem unheimlichen (Er-)Schauern begleitet werden. Wer sich im Kosmos seiner Werke auskennt, dem wird auffallen, dass King bei der Wahl seines „Personals“ auch auf altbewährte Charakterzeichnungen setzt. So erinnert sein Ensemble in „Mr Harrigans Telefon ganz stark an die Figuren aus „Der Musterschüler“, allerdings weniger boshaft, und in „Die Ratte“ begegnet uns abermals ein Schriftsteller mit Versagensängsten. Dennoch entsteht keinesfalls das Gefühl von Langeweile, da der Autor es meisterhaft versteht, diese mit ganz eignen Stimmen sprechen zu lassen, wodurch es, trotz der klar erkennbaren Parallelen, zu keinem Verlust ihrer Eigenständigkeit kommt. In der titelgebenden Novelle kommt es zu einem ganz bewussten Wiedersehen mit bekannten Charakteren aus „Der Outsider“ und der „Mr. Mercedes“ Trilogie. Diese bildet mit ihren 240 Seiten das Herzstück der Sammlung und besitzt nicht nur einen gruseligen Spannungsaufbau, sondern überzeugt zudem durch eine psychologisch ausgefeilte Charakterentwicklung. Ich empfehle die ihr zugrundeliegenden Werke unbedingt vorher zu lesen, um in den vollen Genuss der Handlung zu kommen. Sehr überraschen konnte mich der Autor mit der zweiten Novelle „Chucks Leben“, denn diese lässt er in 3 Akten rückwärts erzählen und setzt sich darin auf „dystopisch-philosophische“ Weise mit dem Leben/Tod auseinander und lässt in ihr surreale Motive auftauchen, die an den magischen Realismus erinnern. Insgesamt sicher kein Werk, das bei mir für schlaflose Nächte sorgen wird, jedoch nachhaltig die Gedanken anregt. Von mir vor allem auch für LeserInnen, die erste Berührungspunkte mit dem Autor sammeln wollen, eine Leseempfehlung, jedoch mit dem oben genannten Hinweis. Fazit: Ein absolut gelungenes Kurzgeschichten-Quartett, das zwar nicht vorwiegend klassische Horrorelemente bedient, jedoch zum Nachdenken anregt!

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