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Rezension zu
Es war einmal ein blauer Planet

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Buch, für das man sich Zeit nehmen muss und SOLLTE

Von: Sandra R
14.08.2020

François Lelord ist mir seit meiner Kindheit bekannt - ich selbst bin vor allem mit "Hectors Reise" groß geworden und obwohl ich mir damals mit seinem recht philosophischen, teils etwas langatmigen, kompliziertem Schreibstil etwas schwer getan habe, so muss ich sagen, dass ich seine Bücher als Erwachsene richtig zu schätzen weiß. Ich bin mir nicht sicher, ob das Buch wirklich "kindgerecht" (geschrieben) ist, aber es bekommt von mir das Prädikat "wertvoll". Denn es macht nachdenklich, rüttelt auf und schockt vielleicht auch ein bisschen - vor allem wenn man den Status Quo betrachtet. In "Es war einmal ein blauer Planet" soll der Protagonist Robin auf die Erde geschickt werden, um den inzwischen verlassenen Planeten zu erkunden. Zuvor sind Spezialeinheiten von eben diesem Auftrag nicht mehr zurückgekehrt, also muss sich Robin - ein Neutrum übrigens - auf Erkundungstour begeben. Als er die Erde betritt, empängt ihn reine Luft, Meer, feiner Sand, Vogelgezwitscher, und Natur in ihrer vollen Schönheit. Eigentlich alles, was man braucht, um glücklich zu sein, denkt sich Robin. Aber er fragt sich auch: Was genau ist denn überhaupt Glück? Welche Form des (Zusammen-)Lebens ist richtig, für das Individuum, die Masse, die Welt?! Ich habe beim Lesen Gänsehaut bekommen, denn die Frage ist noch sehr lange in mir nachgehallt. Auch Robin stellt sich genau diese und ähnliche Fragen praktisch das gesamte Buch hindurch und diskuttiert diese mit den Bewohnern des Planeten, die ihr eigenes Paradies gefunden haben. Auch zieht er einen Vergleich zu seinem Leben auf dem Mars und vergleicht diese beiden Welten: Auf seinem Planeten finden Geburten beispielsweise in Geräten statt in Körpern statt, die Hierachie ist eine komplett andere (spoilerfreies Stichwort: Gender) und das Zusammenleben ebenso. Was ist denn nun "besser", was "lebens- und liebenswerter"? Es ist ein sehr spannendes Gedankenspiel und ich finde es gut, dass das Buch weder zur einen noch zur anderen Richtung tendiert, sondern den Leser frei entscheiden lässt. Interessant ist auch die Aufklärung der Frage, ob und wann der Mensch wieder auf seinen Heimatplanen zurückkehren kann, wenn er doch eben diesen selbst zerstört hat?! Man muss sich auf diese Frage einlassen, es ist kein Buch, dass sich einfach so herunterlesen lässt. Für das Lesen sollte man wirklich Zeit haben und selbst auch an philosophischen Werken interessiert sein. Nichtsdestotrotz ist das Buch ein wahrer "Schatz" auch wegen des tollen Covers. Kleine Randnotiz: Es ist klimaneutral gedruckt worden und passt somit toll zum Thema! Gerne gebe ich hier 4/5 Sternen.

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