Rezension zu
Die Telefonistin – Mrs. Dalton hört mit
Brillante und intelligente Unterhaltung
Von: Martina WieseDieser Roman zeigt auf höchst amüsante und unterhaltsame Weise, was Gerüchte und Tratsch anrichten können! Aber ich hatte auch ein wenig Mitleid mit den (überwiegend) Frauen, die so gut wie nichts anderes im Leben haben als zu schauen, was andere Menschen machen, möglichst etwas Falsches. Ihre komplette Lebensqualität wird daraus bezogen, auf andere Frauen (sic!) herabzuschauen, um selber besser dazustehen – vor den Anderen, aber auch vor sich selbst. So ist die liebenswerte, aber naive Vivian von der Lauscherin plötzlich zum Gegenstand eines Gerüchtes und eines Skandals geworden. Die Autorin beschreibt sehr subtil, welche Entwicklung Vivian durchläuft. Auch das gesellschaftliche Geflecht des kleinen Ortes wird großartig beschrieben, zumal die Handlung in den 50er Jahren im prüden Amerika spielt. Da war Schein alles. Vivians „Gegenspielerin“ Betty Miller – auf Image bedacht und Intrigantin par excellence – ist nicht wirklich glücklich und sieht sich irgendwann mit Tatsache konfrontiert, dass sie ihren Ehemann nach Status und Geld ausgesucht hat. Und plötzlich tauchen „vergrabene Wahrheiten“ auf…. Gretchen Berg versteht es hervorragend, mit relativ wenigen Worten die Charaktere – z.B. Vivians Ehemann, Tochter, Geschwister und Eltern – auf den Punkt zu schildern. Das hat mir sehr gefallen, und zu meinem Lesevergnügen beigetragen. Der Stil passt zur Geschichte und trifft genau meinen Geschmack. Ich habe das Buch gleich in meinem Freundeskreis empfohlen (wo es auf reges Interesse stieß!) – und ich schreibe auch hier: unbedingt lesen! Das ist brillante und intelligente Unterhaltung.
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