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Rezension zu
Die Frauen vom Alexanderplatz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Überzeugte mich nicht richtig

Von: Martinas Buchwelten
29.04.2020

Berlin im Dezember 1918. Der Krieg ist zwar offiziell vorüber, doch in Berlin herrscht noch immer Willkür. Kaiser Wilhelm II. wurde verjagt, die Monarchie ist Geschichte. Die Novemberrevolution spaltet die Menschen. Die politische Lage ist noch immer prekär. Anarchie und Chaos beherrschen die Straßen und jeden Moment kann es zur Eskalation kommen. Die Welt ist in Umbruch - und genau hier setzt der Roman von Elke Schneefuss an... Zu dieser Zeit lernen wir drei Frauen kennen: Vera, Hanna und Fritzi. Während Vera in Berlin wohnt und sich um ihre kränkelnden Mutter kümmert, kehrt ihr Bruder Georg aus dem großen Krieg zurück. Er ist jedoch verblendet und will die Niederlage der Monarchie nicht akzeptieren. Georg führt einen Freikorps, die Sozialisten aufspüren. Dabei quartiert er seine Männer in der ehemaligen Schneiderwerkstatt seines verstorbenen Vaters ein, die Vera eigentlich wieder eröffnen wollte. Damit bringt Georg seine Mutter und Schwester in große Gefahr. Fritzi kommt aus einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein. Sie sucht ihren Verlobten Benno, um ihn von ihrer gemeinsamen Tochter Christel zu erzählen. Er ist nach Kriegsende nicht zurückgekehrt. Sie vermutet ihn bei seinem Cousin Wolfgang. Fritzi will ihn zurückholen und ihn endlich auffordern sie zu heiraten. Hanna ist die gutbürgerliche Tochter eines Fabrikbesitzers. Sie wurde im Krieg als Hilfskrankenschwester ausgebildet und möchte nun eine richtige Ausbildung als Krankenschwester machen. Doch ihre Mutter möchte sie gut verheiratet wissen. Sie weiß jedoch nicht, dass sich Hanna nichts aus Männern macht und sich in ihre Freundin Cora verliebt hat. Die beiden Frauen planen eine gemeinsame Zukunft. Der interessante Klappentext und die Frage der Autorin, ob ich gerne ihre Geschichte lesen möchte, hatte mich schnell überzeugt. Das Schicksal dreier Frauen in einer sehr schwierigen Zeit....genau mein Beuteschema. Leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt und der Roman konnte mich nicht wirklich überzeugen. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven aus der Sicht von Vera, Fritzi und Hanna erzählt. Ich wurde mit keiner der drei Frauen wirklich warm. Oftmals fehlte es mir an Emotionen. Jede von ihnen kämpft zwar für ihre Träume, erscheinen dabei manchmal etwas naiv und haben wenig Erfolg. In der Folge wirkt die Geschichte oftmals etwas bedrückend. Das hätte mich weniger gestört, wenn die Handlung nicht nur so dahingeplätschert wäre. So richtig kommt diese nicht in Schwung bzw. trat sie mir zu oft auf der Stelle. Manchmal verirrt sich die Autorin in Nebensächlichkeiten, die eigentlich für den weitern Geschichtsverlauf keine Bedeutung haben. Diese politisch sehr explosive Zeit hätte immens Potenzial, was allerdings nur teilweise erfüllt wurde. Aber ich will nicht nur meckern. Trotzalledem liest sich die Story angenehm und flüssig. Obwohl es kleine Längen gibt, wollte ich immer wissen, wie es weitergeht. Der Schreibstil ist detailliert und oftmals dialoglastig. Die Charaktere der drei Frauen sind authentisch und auch lebendig, obwohl ich nicht wirklich mit ihnen mitfühlen konnte. Hingegen kommen die jungen Männer nicht wirklich gut weg ;) Warum man im Titel von den drei Frauen vom Alexanderplatz spricht, hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Weder wohnen sie dort, noch kennen sich die drei Frauen. Im Endeffekt stehen sich nur einmal Vera und Fritzi gegenüber....sonst kreuzt sich der Weg von Hanna, Vera und Fritz aber nicht. Das Ende ist etwas kurz geraten und wird mit einem Ehestands- und Handelsregister abgeschlossen, in dem wir Leser Antworten bekommen, wie das Schicksal der Figuren weiter geht. Ich habe leider das Gefühl, dass mir der Roman nicht wirklich in Erinnerung bleiben wird. Schade! Fazit: Ein historischer Roman, der in Berlin der Nachkriegszeit spielt und von drei Frauenschicksalen erzählt, die zu dieser Zeit versuchen ihre Träume und Wünsche zu verwirklichen. Leider fehlte es mir etwas an Spannung und auch die Charaktere blieben mir zu blass.

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