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Rezension zu
Die Frauen vom Alexanderplatz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Land und seine Frauen im Wandel

Von: Ulrike Lumpe
13.04.2020

Der Erste Weltkrieg ist verloren, der Kaiser hat abgedankt und geht nach Holland ins Exil. Philipp Scheidemann verkündet den Beginn einer neuen Zeit. Berlin, Heilig Abend des Jahres 1918. Hier startet die Geschichte drei junger Damen im Roman „Die Frauen vom Alexanderplatz“ von Elke Schneefuss. Vera, die Tochter eines Schneidermeisters, versteckt den Matrosen Benno in der väterlichen Werkstatt. Beide verlieben sich in den Wirren der Novemberrevolution ineinander. Ihre Liebe wird jedoch auf die Probe gestellt, denn Bennos Verlobte Fritzi ist aus dem ländlichen Rieseby nach Berlin gereist, um ihn nach dem Krieg zurückzugewinnen. Was Benno nicht ahnt: Er ist Vater der vierjährigen Christel. Außerdem ist da noch Hanna, die Tochter aus gutem Hause, die eine Ausbildung zur Krankenschwester machen möchte. Ihr Geheimnis: Sie liebt eine Frau und hat große Zukunftspläne. Mit den Geschichten der Protagonistinnen zeichnet Elke Schneefuss das neue Frauenbild der Weimarer Republik. Veränderte Moralvorstellungen und ein modernes, weibliches Selbstverständnis sind die Grundlage ihres Romans, der durchaus gelungen ist. Drei Frauen, die mit dem traditionellen Lebensstil ihrer Mütter und Familien brechen. Sie wollen ihre Träume verwirklichen und in einer ebenbürtigen Beziehung leben. Dabei verlieren sie auch ihre beruflichen Vorstellungen nicht aus den Augen. Die Hauptfiguren zeigen Charakter, Mut und Willensstärke: Vera, die, ihrem Bruder zum Trotz, die Schneiderei ihres Vaters in ein Atelier für Brautmoden umwandelt. Hanna, die entgegen der elterlichen Vorstellungen schließlich ein Medizinstudium beginnt, noch dazu hält sie in Zeiten der Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften an ihrer großen Liebe Coralie fest, und Fritzi, die mit dem ihr auferlegten Makel der Gesellschaft lebt, ein uneheliches Kind allein und unverheiratet aufzuziehen. Alle finden sie schließlich ihr Glück. Fazit: „Die Frauen vom Alexanderplatz“ ist ein unterhaltsamer Roman, der sich sicher auch auf der Leinwand sehen lassen kann. Die Hauptfiguren überzeugen. Ermüdend sind zuweilen allerdings die Endlosdialoge, die die Qualität der Erzählung mindern.

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