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Rezension zu
Whisper Network

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Frauen wehren sich

Von: pallas aus Emden
06.04.2020

Der Roman "Whisper Network" von Chandler Baker beschäftigt sich mit sexuller Belästigung am Arbeitsplatz und dessen Auswirkungen auf das Leben der Opfer. Sloane, Ardie und Grace sind als Juristinnen, bei Truviv, einer Firma für Sportbekleidung beschäftigt. Sie leiden schon lange unter dem anzüglichen Verhalten ihres Vorgesetzten Ames. Gerüchte kursieren in der Firma, wobei die Belegschaft im Zweifel darüber ist, ob es sich lediglich um Gerüchte oder die Wahrheit handelt. Die drei Frauen wissen es, denn sie mussten die sexuellen Übergriffe am eigenen Leib erdulden. Als nun Ames auch noch zum Geschäftsführer ernannt werden soll ist für die Frauen das Maß voll. Sie müssen etwas unternehmen. Eine BAD - Liste tauchte anonym verschickt in der Firma auf. Eine der Mitarbeiterinnen ergreift die Gelegenheit, um den Namen von Ames darauf zu notieren. Diese Liste dokumentiert Männer, die sich Gravierendes zuschulden kommen ließen, Grenzen am Arbeitsplatz überschritten haben und keinen Widerspruch duldeten. Eine Lawine kommt nun in's Rollen... Die Autorin hat facettenreich gestaltete und lebensecht agierende Charaktere, welche die Botschaft des Romans bestens transportierten. Der flüssig zu lesende Schreibstil lädt zum Weiterlesen dieses außerordentlich spannenden und fesselnden Romans ein. Sloane ist mit einem lieben Mann verheiratet und hat mit ihm eine Tochter Abigail im Teenageralter. In der Schule wird sie gemobbt, erhält jedoch von ihrer eher kämpferisch eingestellten Mutter liebevolle Hilfe. Die humorvolle Grace ist vor einigen Monaten Mutter einer Tochter geworden. Die alleinerziehende Ardie kümmert sich rührend um ihren Sohn Michael. Katherine ist "die Neue" im Job. Auch sie versucht sich so gut wie möglich mit Ames zu arrangieren, damit sie ihre gute berufliche Position behalten kann. Die interessante Mischung aus sich abwechselnden Zeugenaussagen und damit verbundenen Erzählungen fügt sich zu einer spannenden Geschichte, die den Tod von Ames schlaglichtartig beleuchtet. Schritt für Schritt macht die Autorin dem Leser klar, in welch fürchterlichen Zwangslagen sich die betroffenen Frauen befinden, welchen Ängsten, Nöten und seelischen Abgründen sie sich stellen müssen und wie übel sich die oft niederträchtigen Kommentare von Arbeitskollegen auswirken. Das Unrecht der ungeschriebenen "Rechte" in der männerdominierten Arbeitswelt kann im wahrsten Sinne des Wortes zur Hölle für die Opfer sexueller Belästigung werden. Der mitreißende Roman hält seine Leser garantiert bis zur letzten Seite in Atem. Hat Ames nun Selbstmord verübt oder ist er einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen? "Whisper Network" ist ein aufrüttelnder Roman, der seine Leser ganz sicher zum Nachdenken bringt. Der rätselhafte Tod, dessen Lösung bis zum Schluß rätselhaft bleibt, steigert die Neugier und bietet ein überraschendes Ende.

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