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Rezension zu
Die Frauen vom Alexanderplatz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Fraueschicksale in Aufbruchzeiten

Von: Ursula Schäfer
30.03.2020

Schon nach wenigen Seiten taucht der Leser in das gebeutelte Berlin nach dem 1.Weltkrieg ab. Trotz Ende des Krieges herrschen weiterhin kriegsähnliche Zustände, verfeindete politische Gruppen bekämpfen sich nun gegenseitig. Das Alltagsleben ist von Not und Umbruch gezeichnet. Firmen haben nicht überlebt, es herrscht Mangel an allem, große Arbeitslosigkeit und Armut. Die Hoffnung der Menschen, dass mit dem Kriegsende das Leben wieder in den alten Bahnen verlaufen möge, ist längst zerstört. Aber nicht nur die äußeren Umstände haben sich grundlegend verändert – auch die Menschen sind von den Kriegsjahren und ihren Folgen gezeichnet. Männer werden vermisst oder kommen durch ihre Erlebnisse an der Front verändert nach Hause zurück. Frauen haben in den Zeiten große Verantwortung für die Familie tragen müssen und Aufgaben übernommen, die sonst den Männern vorbehalten waren. Trotz allem werden die Bewohner der Stadt Berlin von einer mutigen Aufbruchsstimmung ergriffen. In diese hinein geraten auch die 3 Hauptpersonen des Romans – die Frauen vom Alexanderplatz. Aus verschiedenen Verhältnissen kommend, eint die Frauen, dass sie sich - zunehmend mutig - von bisherigen Konventionen lösen und sich trotz vieler massiver Widerstände auf völlig neue, bis dahin undenkbare Wege begeben. Die Autorin lässt den Lesern geschickt unmittelbar in die jeweilige Situation und Gefühlswelt der 3 Frauen einzutauchen. An einigen wenigen Stellen fand ich die Ereignisse allerdings etwas kurz dargestellt und auch die Sprache erschien mir in manchen Szenen für den historischen Hintergrund zu “ locker“, eher der heutigen Zeit angepasst. Insgesamt ist das Buch vor allem Leuten zu empfehlen, die gern etwas über menschliche Schicksale, in die jeweiligen historischen und örtlichen Begebenheiten eingebettet, lesen mögen. Es lässt sich „leicht“ lesen und ich das Buch kaum weglegen.

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