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Rezension zu
Die langen Abende

Unaufgeregt und authentisch

Von: Verena
30.03.2020

„Die langen Abende“ ist eigentlich eine Fortsetzung von Elizabeth Strouts Roman „Mit Blick aufs Meer“, für den sie 2009 den Pulitzer Preis erhielt, kann aber auch unabhängig davon gelesen werden. „In Crosby, einer kleinen Stadt an der Küste von Maine, ist nicht viel los. Und doch enthalten die Geschichten über das Leben der Menschen dort die ganze Welt.“ So beginnt sehr treffend der Klappentext dieses wunderbar langsamen, unaufgeregten Romans. Die meisten Kapitel widmen sich der schrulligen, pensionierten Mathematik-Lehrerin Olive Kitteridge (die schon im Vorgängerroman die Heldin war). Nach dem Tod ihres Mannes lässt sie sich vorsichtig auf eine neue Beziehung mit dem ehemaligen Harvard-Professor Jack ein. Strout nimmt ihre Leser mit als Beobachter von Olive und Jack, an die zehn Jahre umfasst der dennoch überschaubare Roman. Immer wieder werden in den Kapiteln, die man fast schon als unabhängige Kurzgeschichten betrachten könnte, auch andere Bewohner des kleinen Ortes in Maine vorgestellt. Jedes Kapitel bietet dabei immer die ganze Welt der jeweiligen Protagonisten. Als zentrales Thema fiel mir immer wieder Einsamkeit auf. Lange Abende können etwas ganz wunderbares sein, aber für Menschen, die sich einsam fühlen, können sie unerträglich sein. Elizabeth Strout stellt die Einsamkeit in verschiedensten Facetten vor, und man hat beinahe den Eindruck, als hätte sie jede einzelne davon am eigenen Leib erlebt, so authentisch sind sie porträtiert. Besonders eine Empfehlung für alle, die für die langen Abende während der Ausgangsbeschränkungen einen unaufgeregten literarischen Begleiter suchen und sich nicht von der Einsamkeit abschrecken lassen.

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