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Rezension zu
Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen

Das Grand Hotel: Zwischen Binz und Berlin

Von: Michael Taube
23.03.2020

Auf dem Cover war zu lesen „..was der unangekündigte Besuch eines Mannes auslösen könnte, der Bernadette damit droht, ihr dunkelstes Geheimnis aufzudecken..“ und war für mich ein klares Signal einen Kriminalroman vor mir zu haben. Dazu kamen noch die Hinweise auf Binz und Berlin als Romanorte, also lese ich wieder los. Der Roman von Caren Benedikt ist ein toller Auftakt für eine Familiengeschichte. Das Buch lässt so viele Handlungsstränge offen, dass mehr folgen muss. Ich werde es gerne weiterlesen. Aber beginnen wir wieder am Anfang. Erzählt werden mehrere Geschichten, die durch die Hauptperson Bernadette von Plesow verbunden sind. Wir befinden uns im Jahr 1924: manche konnten sich bereits wieder eine Existenz aufbauen, andere leiden noch unter Trauma und den wirtschaftlichen Folgen des 1. Weltkriegs. Alle richtig gemacht hat scheinbar Bernadette, sie führt das erste Haus am Platz in Binz. Ihr Zweitgeborener hat ein Hotel und ein Varieté in Berlin. Beides scheint einträglich zu sein, voller Arbeit, aber erfüllend. Mit der Handlung entdeckt der Leser, geschickt inszeniert, dass jeder auch seine dunklen Seiten hat. Der Erfolg Bernadettes und ihres verstorbenen Manns fußt auf Lug und Trug, Sohn Nr. 2 ist ein krimineller Hurenwirt, Sohn Nr. 1 der nichtfähige Geschäftsführer im Binzer Hotel. Ein dritter Sohn blieb im Krieg zurück. Selbst Tochter Josephine, wenn auch nicht kriminell, findet sich nur schwer im Leben zurecht. Dazu kommen noch ein paar Randfiguren, die sich schillernd in den Roman einfügen. Der Roman liest sich schnell und einfach. Besonders die Beschreibungen von Binz lassen mein Herz vibrieren, da ich dort jedes Jahr im Februar ein paar Tag verbringe. Das Berliner Milieu wird atemberaubend grell wie grau und rau geschildert. Die Figuren wandeln sich, die Sympathiewerte werden von Kapitel zu Kapitel neu vergeben. Allerdings ist es kein Krimimalroman. Es geht zwar auch um Verbrechen und Zitate an jedem Kapitelbeginn, die wie Ausschnitte aus Verhörprotokolle anmuten, aber die Familiengeschichte scheint mir im Vordergrund zu stehen. Und da durch TV-Serien wie „Babylon Berlin„ und „Unsere wunderbaren Jahre“ die 20iger wieder in sind, ist es auch gut so. Fazit Wer die Schauplätze des Romans mag, Familiengeschichten, die viele Seiten füllen, ein wenig Crime, ein wenig Sexiness gerne liest, liegt hier richtig. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt.

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