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Rezension zu
Die Frauen vom Alexanderplatz

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Faszinierend

Von: mirabellaparadise aus Kaarst
16.03.2020

Das Cover mit der schwarz-weiß nach colorierter Fotografie der „Elektrischen“, der Pferdedroschke und dem Zeitalter entsprechend gekleideten Personen auf dem Alexander-Platz in Berlin, der seine Blütezeit in den Jahren 1900-1940 erlebt hat, ist meiner Meinung nach vortrefflich gestaltet und spricht mich an. Besonders gut gefällt mir auch, dass es im „Klappen-Inneren“ eine historische Stadtkarte von Berlin gibt, so dass ich ein wenig nach verfolgen kann, an welchen Orten sich die Protagonisten bewegen. Der flüssige Schreibstil der mir bisher unbekannten Autorin ist meiner Ansicht nach makellos. Dieses Buch hat mich so in seinen Bann gezogen, dass ich es komplett „am Stück“ gelesen habe - Die Nacht wurde zum Tag. Ich liebe Historien-Romane mit Beschreibungen, wie es zur damaligen Zeit privat (Arbeitslosigkeit, Hunger, Kleidungsnot) und politisch zu ging (Novemberrevolution, Bürgerkrieg, Freikorps, Kommunisten etc.) und der Einbindung tatsächlich existierender Personen und deren Schicksale (wie hier u. a. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht). Gleichzeitig geht es in diesem Buch um neue Erfindungen, wie z.B. das Automobil – deren Ursprünge mich ebenso faszinieren. Im Gegensatz zu einigen anderen Rezensenten verzichte ich bewusst auf eine Inhaltswiedergabe. Ich möchte nur so viel verraten: Im Vordergrund stehen drei starke Frauen, die während der politischen Unruhen nach dem 1. Weltkrieg auf mutige Art und Weise für ihre persönlichen Ziele kämpfen: Sei es um die Selbstbestimmung der Berufswahl, obwohl die Familie einen Ehemann als höchstes Glück empfunden hätte, die freie Wahl des Partners (egal welchen Geschlechts) und die verzweifelte Suche einer ledigen Mutter nach dem (ahnungslosen) Vater des vor dem Krieg gezeugten Kindes. Kurz bevor ich das Buch zu Ende gelesen habe, war ich recht traurig, da ich die Schicksale zu gerne noch weiterverfolgt und mir eine Fortsetzung gewünscht hätte. Jedoch hat sich die Autorin zu meiner großen Freude als „Nachtrag“ etwas sehr Besonderes einfallen lassen, was ich in dieser Form noch nie gelesen habe. Dafür bin ich sehr dankbar. Mehr möchte ich nicht verraten, um die Überraschung nicht zu verderben.

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