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Rezension zu
Kill Creek

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Debütroman, der an den Meister des Horrors erinnert

Von: Freizeitdesperado
22.10.2019

Kill Creek stach mir auf aufgrund seines auffälligen Covers ins Auge. Nachdem ich dann die weitere Beschreibung zum Buch gelesen hatte, zögerte ich erst ein wenig. Ein altes Gruselhaus, mehrere Personen, die darin übernachten sollen, Halloween – alles irgendwie schon einmal gehört. Immerhin, die Idee, dass die Geschehnisse live im Internet gestreamt werden sollten, ist neu, dem Zeitgeist geschuldet. So ganz hat es mich dann aber doch nicht los gelassen, und, um es vorweg zu nehmen, es stellte sich als Glücksgriff heraus. Ich mag es, wenn die Hauptcharaktere und möglichst auch die Orte, an denen das Geschehen spielt, klar ausgestaltet beziehungsweise vorgestellt werden, bevor die eigentliche Geschichte richtig los geht. Hier werden anfangs, bis sich ihre Wege in der Central Library in Kansas City kreuzen, vor allem Sam McGarver und T. C. Moore hervorgehoben. Die Geschichte des Hauses wird bereits im Prolog angekratzt. Die Handelnden sind im Wesentlichen: • Wainwright, ohne Vorname, der als sensationsgeil bezeichnete Betreiber der Internetseite WrightWire, der für seine Fans das Interview im Finch House organisert. • Sam McGarver, der nach der Trennung von seiner Frau unter einer Schreibblokade leidet und sich mit Vorträgen zum Thema Horror auf der University of Kansas über Wasser hält. • T. C. Moore, eine junge Autorin, die wie am Fließband Horrorliteratur mit obszönem Einschlag produziert. Augenscheinlich eine aggressive, etwas verrückte und vulgäre Person. • Daniel Slaughter, dessen Gestalt als kugelrunder Torso auf Stummelbeinchen beschrieben wird. Er ist sehr gläubig, was so gar nicht zu einem Autoren in diesem Genre passen will. Seine Bücher sprechen eher die jüngeren Leser an. • Sebastian Cole, schon etwas in die Jahre gekommen, und offensichtlich eine Respektsperson, zu der die anderen Autoren aufschauen. • Das Finch House mit seiner düsteren Vergangenheit. Ein bunter Mix an Persönlichkeiten, deren einzige Gemeinsamkeit die Affinität zur Horrorliteratur ist und interessante Interaktionen verspricht. Das Buch beginnt sehr gemächlich und nimmt im weiteren Verlauf immer mehr Fahrt auf, bis sich die Ereignisse regelrecht überschlagen. Der ein oder andere mag es stellenweise etwas langatmig finden, meiner Meinung nach ist das aber so genau richtig. Die Geschichte gewinnt dadurch mehr Tiefe als viele andere Bücher dieser Kategorie. Immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen, der Verlauf der Handlungen ist nie vorhersehbar und die Grundstimmung, wie es sich für einen solchen Roman gehört, durchgehend düster. Obwohl ich aus Zeitgründen länger gebraucht habe, um dieses Buch zu lesen, fand ich innerhalb kürzester Zeit wieder in die Handlung zurück, und sofort war die Spannung wieder da. Und am liebsten hätte ich immer weiter gelesen, das Buch gar nicht aus der Hand gelegt. Kill Creek ist ein sehr gelungenes Buch. Mitten im siebten Kapitel bemühte ich Google, um zu recherchieren, ob es diesen Scott Thomas, dessen Debütroman Kill Creek ist (oder sein soll?), wirklich gibt. Zu sehr erinnerte mich der Schreibstil an Stephen King. Die Zitate am Anfang der fünf Buchteile und vor dem Prolog, die Art und Weise, wie die Charaktere ausgestaltet werden, die teilweise derbe Ausdrucksweise, Handlungen die anfangs parallel an unterschiedlichen Orten stattfinden und schließlich zusammen kommen, der Umfang des Buches, der Heyne-Verlag… Ist Scott Thomas ein weiteres Pseudonym von Stephen King, wie John Swithen und Richard Bachman? Zur Beruhigung, es gibt Scott Thomas tatsächlich. Er hat an der University of Kansas Englisch und Film studiert, lebt in Sherman Oaks, Kalifornien und ist unter anderem Co-Creator und Produzent von Disney Channel's »Best Friends Whenever«. Allein aber schon, dass man auf so einen Gedanken kommt, zeichnet seinen Schreibstil aus. Ich denke, von ihm werden wir noch einiges zu lesen bekommen. Ich freu mich drauf!

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