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Rezension zu
Kill Creek

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Solider Grusel

Von: Blaxy's Little Book Corner
17.08.2019

Ich muss schon sagen, so groß meine Neugierde zu "Kill Creek" auch war, so sehr dämpfte der Umfang des Buches mich auch bei meinen Vorhaben. Hat man das Werk vor sich liegen, bekommt man schnell den Eindruck man hätte es mit einem Epos zu tun; doch ähnlich wie bei der Geschichte trügt der Schein: Die 540 bedruckten Seiten wirken umfangreicher, als sie letztendlich sind. Zwar nicht immer kurzweilig, aber längst nicht so zehrend wie ich befürchtet hatte. In diesem also "voluminösen" Schriftstück lesen wir über vier bekannten US-Autoren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber zwei Dinge gemeinsam haben: Das Horrorgenre und fehlende Publicity. So kommt es allen gelegen, dass sie vom Internetmagnaten Wainwright zum Interview geladen werden. Doch Wainwright hätte mit seinem Unternehmen "Wrightwire" nicht so einen Erfolg, wenn es nicht etwas abgedreht ablaufen würde. Das Interview findet in dem nachgesagt verfluchten Haus der Finch Schwestern am Kill Creek statt. Nach einem grotesken Mord stand das abgelegene Haus Jahrzehnte leer, die geheimnisvollen Finch Schwestern waren die letzten Bewohner... Oder lebt noch etwas in den Mauern? Die Geschichte klingt nicht nur gut, sie ist es auch. ...nur leider nicht so toll umgesetzt, wie ich es mir gewünscht hatte. Zwar schenkt Scott Thomas uns einen wahnsinnig neugierig machenden Prolog, der mich auch wirklich für sich einnehmen konnte, doch lässt diese Hochstimmung relativ schnell nach. Ich hatte zu Beginn des Buches so ein paar Anlaufschwierigkeiten mit dem Schreibstil. Es wirkte alles etwas einfach auf mich, sei es nun die Beschreibung der Charaktere, die Konversationen, die.. ich weiss es selbst nicht so genau - jedenfalls musste ich mit der Erzählart des Autors erstmal warm werden. Auf dem Backprint wird "Kill Creek" mit "Shining" assoziiert; den Vergleich zu Stephen King's Werk kann ich zwar nachvollziehen und teilweise auch bestätigen, aber eben nicht zu 100% unterschreiben. Im Allgemeinen weisst Scott Thomas einige Parallelen zu Stephen King vor, und hätte ich nicht schon so viele Geschichten von King gelesen, hätte mich dieses Werk auch bestens unterhalten - aber so bin ich eben "bessere Längen mit Atmosphäre" gewohnt oder vielleicht sogar verwöhnt. Wenn man es unterlassen kann ständig Vergleiche zu ziehen und kein rasantes Tempo braucht, wird man durchaus seine Freude an dieser Story haben! Ein wirklich großer Pluspunkt war für mich der Verlauf der Geschichte. Ich war darauf eingestellt, dass die Handlung großteilig im Haus am Kill Creek spielen würde - nöööt! Irgendwie tut sie das schon, irgendwie auch nicht. Mehr möchte ich dazu gar nicht verraten. ;) Diese unerwartete Wendung hat mich jedenfalls ans Lesen gefesselt und meine Neugier endgültig geweckt, letztendlich war für mich das Ende nicht so vorhersehbar, wie ich angenommen hatte. Doch sei zum Ende erwähnt, dass dieses wieder ein paar Längen mit sich bringt. Gute Längen, keine Frage, allerdings ist es für mich ungewohnt, dass ein klassischer Showdown so umfangreich ist. Ein bisschen muss ich die Zeichnung der Charaktere loben und zugleich bemängeln: Wir haben hier die vier Schriftsteller, die leider alle verschieden kurz beleuchtet werden. Da wäre Sam, den man schon fast als Hauptfigur ansehen kann - symphatisch, aber doch auch etwas klischeehaft, schließlich leidet er unter einer akuten Schreibblockade und arbeitet derweil als Collegeprofessor, trinkt zu viel und seine Ehe liegt in Trümmern. Eine schwere Last der Vergangenheit liegt auf seinen Schultern (was meiner Meinung nach etwas zu oft ausgegraben wird). Eigentlich ist er der typische King-Charakter. Als nächstes nimmt T.C. Moore recht viel Raum ein. Diese Schriftstellerin hat mir mit ihrer bissigen und harschen Art anfangs gar nicht zugesagt, was sich im Verlauf allerdings änderte. Daniel Slaughter und Sebastian Cohen folgen und waren für mich die Highlights, auch wenn letzterer etwas blass gezeichnet war. Beide Charaktere haben (für mich) große Ähnlichkeiten zu Horrorautoren der Gegenwartsliteratur. Solltet ihr Kill Creek lesen, dürfte euch bald auffallen, an wen die beiden erinnern. :) Summasumarum unterhält "Kill Creek" doch wirklich gut. Das Buch ist prädestiniert dafür verfilmt zu werden - es wäre umsetzbar und schon beim Lesen hatte ich genaue Bilder vorm geistigen Auge. Aber auch die Buchvariante ist lesenswert - ich würde das denjenigen ans Herz legen, die zu Halloween noch etwas zum Schmökern suchen. :)

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