Rezension zu
An jedem einzelnen Tag
Sympathisches Debüt mit leichten Schwächen
Von: AnjaDie Handlung Tess und George sind sich noch nie begegnet, haben aber einen sich überschneidenden Freundeskreis. Und dieser ist der Meinung, dass die zwei perfekt zusammenpassen würden. Nur leider kommt immer wieder etwas dazwischen und die beiden treffen sich über ein Jahrzehnt hinweg nie. Das Buch begleitet Tess und George über all die Jahre hinweg und erzählt ihre Geschichten bis zu dem Punkt, an dem sie sich endlich über den Weg laufen. Das war gut Man bekommt zwar immer nur Auschnitte zu Gesicht, aber die Hauptfiguren Tess und George werden dabei ganz ordentlich charakterisiert. Ihre Lebensgeschichten sind zwar nicht mit Abenteuern gespickt, aber dafür realitätsnah gezeichnet und bieten eine gute Voraussetzung dafür, sich in die Figuren hineinzuversetzen. Die Passagen mit George und Mia waren zuckersüß, davon hätte ich gerne noch mehr gelesen. Leider waren sie viel zu kurz. Das hat mir nicht gefallen George und Tess haben eigentlich keinen sehr großen Freundeskreis, trotzdem fiel es mir schwer, die einzelnen Personen auseinanderzuhalten, da sie teilweise nur alle paar Jahre auftauchten oder insgesamt einfach von ihren Eigenschaften her austauschbar waren. So bekommt man zu Georges Bandkumpels nur vereinzelte Stichwörter wie “Lehrer”, “umgezogen, will Dichter werden” oder “Familienvater” vorgesetzt. Bei Tess ist mir im Grunde nur ihre beste Freundin Kirsty im Gedächtnis geblieben, da sie kontinuierlich dabei ist. Die ersten 50 Seiten fand ich das Buch sehr langweilig und hatte mich schon darauf eingestellt, dass es mal wieder eine Leseflaute verursachen würde. Die Fast-Begegnungen von George und Tess sind hier noch so vage, dass man wirklich sehr zwischen den Zeilen lesen muss, um zu verstehen, dass der namenlose Mann einen Tisch weiter wahrscheinlich George sein soll. Später wird das aber konkreter und auch interessanter. Und daraus folgt An jedem einzelnen Tag ist ein insgesamt sympathisches Debüt mit leichten Schwächen. Tess und George sind interessante Charaktere, denen man ihr Glück gönnt. Der Rest der “Besetzung” bleibt dagegen leider blass oder wird auf nur einen Charakterzug reduziert. Die Kapitellängen sind etwas gewöhnungsbedürftig, da hier nicht einzelne Abschnitte, sondern direkt Jahre unterteilt werden und diese teilweise recht lang geraten sind. Wenn man jedoch den holprigen Anfang geschafft hat, bekommt man einen ganz ordentlichen Unterhaltungsroman geliefert. Allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass hier nicht die romantische Liebesgeschichte im Vordergrund steht, sondern stattdessen ein Jahrzehnt in den Leben zweier Figuren, die von der Autorin vom Schicksal dazu auserkoren sind, sich gegen Ende des Buches zu begegnen. Ich fand es auf jeden Fall sehr angenehm, dass es nicht die ganze Zeit um die große Liebe ging, sondern die Charaktere auch noch etwas anderes zu tun hatten.
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