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Rezension zu
Wolfsthron

Wolfsthron (Leo Carew)

Von: Poldi
01.10.2018

Roper, der Thronerbe aus dem Hause des silbernen Wolfes, wird nach einer verlorenen Schlacht unversehens zum Herrscher über das Reich des Nordens. Mit gerade einmal 19 Jahren und einer Schmach als Start in seine Regentschaft hat er keinen leichten Stand und muss sich heftigen Attacken anderer Lords stellen, die den Thron für sich beanspruchen. Doch die noch größere Gefahr ballt sich im Süden, wo sich unter seinem Widersacher Bellamus ein neues Heer formiert... Leo Carew hat mit seinem Debut-Roman „Wolfsthron“ in eine Kerbe geschlagen, die momentan sehr erfolgreich ist: Epische Romane mit historischem Anklang, in der es um Intrigen, Schlachten und Machtspiele geht. Sicherlich wurde der Trend von G.R.R. Martins „Game of Thrones“ und insbesondere die erfolgreiche Serienproduktion begünstigt, was die Leistung des englischen Autors keineswegs mindern soll. Denn auch wenn die Ästhetik sich oftmals ähnelt, hat Carew eine ganz eigene Welt erschaffen, die sich dann eben doch deutlich unterscheidet. So gibt es keine Magie, keine übernatürlichen Mächte, dafür aber Völker, die sich klar voneinander unterscheiden, ihren eigenen ethnischen Hintergrund haben und deren Gesellschaft sich entsprechend entwickelt hat. Auch sind die landschaftlichen Gegebenheiten gut eingeflossen und verleihen dem Roman eine raue, kalte Grundstimmung. Vor dieser Kulisse entwickelt sich eine Handlung, die intensiv und komplex beschrieben ist. Es gibt zahlreiche Verflechtungen und Intrigen, weitreichende Zusammenhänge und viele Details, die es zu behalten gilt. Das ist allerdings nicht allzu eingängig aufbereitet und verhindert so gerade zu Anfang, das man gut in der Welt von Albion ankommt. Statt langsam aufzubauen, geht Carew schnell ins Volle. Vieles klärt sich zwar im Laufe des Romans und man versteht dann einiges besser, doch diese Überforderung zu Anfang hätte eleganter gelöst werden können. Die Handlung ist dabei sehr spannend geraten und überzeugt mit vielen intensiven Momenten und einer spannenden Handlungsbogen. Dabei ist viel Variabilität geboten, immer wieder muss man sich auf neue Situationen einlassen. Carew schafft es, dass man mit den Charakteren mitfiebert und lässt die Grenzen zwischen Gut und Böse oftmals verwischen. Der Wechsel zwischen verschiedenen Sichtweisen geschieht oftmals unvermittelt und bringt viel Dynamik in den Roman. „Wolfsthron“ startet zwar etwas unkoordiniert und erschwert so den Einstieg in die komplexe Welt mit ihren zahlreichen Charakteren, doch es lohnt sich, in den Roman einzutauchen. Denn die Strukturen sind sehr gut erdacht und schaffen eine sehr präsente und vielfältige Welt, die Geschichte dynamisch und sehr präsent. Ein lesenswerter Debütroman, der noch viel Potenzial für weitere Erzählungen aus Albion lässt.

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