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Rezension zu
Was ihr nicht seht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein irrer Traum

Von: Bookdemon
30.09.2018

FIGUREN: Um nicht zu spoilern werde ich euch hier nur eine Hauptfigur vorstellen: Kate. Kate ist fast 40 als der Tod ihrer Mutter sie aus Syrien zurück in die Heimat bringt. Das Verhältnis zum Rest ihrer Familie ist eher schlecht, weshalb sie ihre Tage eher einsam verbringt und ihre Ängste, die sie als Kriegsreporterin aus Krisengebieten mit sich herumträgt, noch weiter geschürt werden. Als sie dann plötzlich Dinge sieht, die andere nicht sehen, ist es kein Wunder, dass ihre Worte an Glaubwürdigkeit verlieren. SCHREIBSTIL: Fand ich in den ersten Kapiteln Nuala Ellwoods Schreibstil noch recht trocken, beweist er sich nach und nach trotzdem als sehr emotional. Nicht zuletzt dadurch, dass die Autorin Kate zu der Verkörperung von Schmerz in unterschiedlichen Facetten gemacht hat, zieht jeder Satz wahrlich in die Knochen. INHALT: Kate befindet sich nach ihrer Heimkehr bei einer Psychologin und es dauert nicht lange, bis sich herausstellt, dass sie dort in Gewahrsam genommen wurde. Ihr Leben und der eigentliche Kern der Handlung bauen sich nach und nach durch das Erzählte zusammen und selbstverständlich hat sich mir immer wieder die Frage gestellt, warum Kate festgehalten wird. Zwar wirkt sie labil, aber nicht gefährlich. In den Kapiteln, in denen ich sie vor der Festnahme in ihrer Heimat begleite, setzen sich aber langsam die Puzzleteile zusammen. Kate wird nicht nur von Flashbacks von Kriegsszenarien verfolgt, sondern auch von Stimmen und einem kleinen Jungen, den offenbar nur sie sehen kann. „Was ihr nicht seht“ besteht, ganz grob gesehen, aus zwei Teilen: Im ersten Teil überwiegen das Drama und die Tragik in Kates Leben. Hier stehen vor allem ihre Familie, eine verlorene Liebe und ihre Posttraumatische Störung im Mittelpunkt. All das wird im zweiten Teil jedoch über den Haufen geworfen, als Kate auf die Hinterlassenschaft ihrer Mutter stößt. Plötzlich stellt nicht nur sie, sondern auch ich, alles in Frage und absolut nichts wirkt mehr so wie vorher. Hier beginnt der wirklich spannende Teil, der dieses Buch für mich zu einem ganz besonderen Thriller macht. Ich verrate nur so viel: Ab ungefähr der Hälfte des Buches wird alles aus der Sicht einer anderen Person erzählt und ab diesem Zeitpunkt beginnt der wirklich kranke Shit. Die ganze Story nimmt ein unerwartetes Bild an und hebt sich nun extrem von der ersten Hälfte des Buches ab. Alles wendet sich zum Schlimmeren und Realeren, ergibt mehr Sinn und sorgt immer wieder nicht nur für Aha-Momente sondern auch für Gänsehaut.

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